Auch in NRW gilt ab Donnerstag in weiten Bereichen 2G-plus

Schlechte Nachrichten für die Gastronomie: Die Zugangsbeschränkungen
werden nun auch in NRW erneut verschärft. Vorteile haben Menschen mit
Booster-Impfung. Ihnen bleiben zusätzliche Testpflichten in vielen
Bereichen künftig erspart.

Düsseldorf (dpa/lnw) - Wegen der steigenden Corona-Infektionszahlen
werden von Donnerstag an auch in Nordrhein-Westfalen weitreichende
neue Zugangsbeschränkungen eingeführt. Auch Grundimmunisierte und
Genesene dürfen viele Bereiche dann nur noch betreten, wenn sie
zusätzlich einen negativen Test vorlegen (2G-plus-Regel).

Wie NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) am Dienstag in
Düsseldorf ankündigte, wird das unter anderem für die Gastronomie,
den Freizeit, Sport- und Fitnessbereich gelten. In Freizeitbereichen,
wo man eine Maske tragen könne, bleibe es hingegen bei 2G. Der
Deutsche Hotel- und Gaststättenverband lehnte die Verschärfung als
unverhältnismäßigen «Quasi-Lockdown» ab.

Menschen mit Corona-Booster-Impfung werden demgegenüber in vielen
Bereichen von der zusätzlichen Testpflicht befreit. Wer die
Auffrischungsimpfung hat, muss demnach unter anderem im Freizeitsport
keinen Test mehr vorlegen. Diese Erleichterung werde in NRW auch für
diejenigen gelten, die zweimal geimpft und innerhalb der
vorangegangen drei Monate von einer Corona-Infektion genesen seien,
sagte Laumann. Sie könnten ebenso wie geboosterte Sport treiben oder
Gaststätten besuchen, ohne einen zusätzlichen Test machen zu müssen.


Als Personen mit Auffrischimpfung gelten in der Statistik des Robert
Koch-Instituts (RKI) Geimpfte, die eine Drittimpfung mit einem der
Vakzine von Biontech/Pfizer, Moderna oder Astrazeneca beziehungsweise
nach einer Impfung mit dem Stoff von Johnson & Johnson eine weitere
Dosis erhalten haben. Den RKI-Zahlen zufolge hat in NRW annähernd
jeder zweite Einwohner bislang eine Auffrischungsimpfung erhalten -
insgesamt mehr als 8,2 Millionen.

In einer Reihe von Bundesländern gelten entsprechende 2G-plus-Regeln
schon heute, etwa in Baden-Württemberg, Niedersachsen,
Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-Pfalz, dem Saarland und in Hessen
zumindest in Corona-Hotspots. Bund und Länder hatten sich in der
vergangenen Woche mehrheitlich auf entsprechende Verschärfungen
geeinigt. Sachsen-Anhalt und Bayern machen die verschärfte
2G-plus-Regel in der Gastronomie nicht mit.

NRW hat inzwischen bei der Zahl der registrierten
Corona-Neuinfektionen fast das hohe Bundesniveau erreicht. Am
Dienstagmorgen meldete das RKI für das bevölkerungsreichste
Bundesland eine Sieben-Tage-Inzidenz von 381,7 (Vortag 361,5).
Bundesweit lag die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner
binnen einer Woche bei 387,9.