Wieder tausende Menschen bei Protest gegen Corona-Beschränkungen

Im Nordosten haben erneut viele Menschen gegen die nach ihrer
Auffassung zu strengen Corona-Maßnahmen protestiert. Auch eine
mögliche Impfpflicht trieb die Menschen auf die Straßen. Vereinzelt
gab es Rangeleien.

Rostock/Schwerin/Neubrandenburg/Greifswald (dpa/mv) - In
Mecklenburg-Vorpommern haben am Montag erneut tausende Menschen gegen
Corona-Einschränkungen und eine Impfpflicht demonstriert. Die Polizei
registrierte an mehr als 20 Orten insgesamt mehr als 15 000
Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Die größten Protestaktionen wurden
aus Rostock, Schwerin und Neubrandenburg gemeldet. Aber auch
in Greifswald, Neustrelitz, Waren, Röbel, Wismar, Stralsund und
Anklam kamen jeweils mehrere hundert Menschen, die zu Losungen wie
«Gemeinsam gegen Ausgrenzung» demonstrierten. Kleinere
Gegenveranstaltungen dazu gab es in Rostock, Greifswald,
Neubrandenburg und Anklam.

In Rostock zogen mehrere tausend Protestteilnehmer durch die
Innenstadt, wobei die Polizei immer wieder auf die Maskenpflicht
hinweisen oder den Zug deshalb stoppen musste. An einige Stellen
versuchten Demonstranten, Polizeiabsperrungen zu durchbrechen, worauf
die Beamten auch Pfefferspray einsetzten. In Schwerin wurden von der
Polizei rund 2400, in Neubrandenburg rund 1800 und in Greifswald 650
Demonstranten gezählt. In Greifswald versuchten Gegner den Protestzug
mit Sitzblockaden aufzuhalten.

In Neustrelitz nahmen etwa 700 Menschen an einer nicht angemeldeten
Versammlung gegen die Impfpflicht teil. Weitere Proteste wurden unter
anderem aus Parchim, Güstrow, Grimmen und Pasewalk
gemeldet. Vereinzelt musste die Polizei Ordnungsgelder an Teilnehmer
verhängen, die sich nicht an Auflagen hielten.

In großen Teilen Mecklenburg-Vorpommerns, darunter in den Landkreisen
Rostock, Vorpommern-Rügen, Vorpommern-Greifswald und der
Mecklenburgischen Seenplatte gibt es wegen hoher
Corona-Infektionszahlen seit Wochen strengere Beschränkungen als in
vielen anderen Teilen Deutschlands. So sind unter anderem
Schwimmbäder, Theater und Kinos geschlossen. In Gastronomie und
Handel gelten weitgehende 2G- und 2G-Plus-Regeln.

Vor einer Woche waren landesweit etwa 12 000 Teilnehmer bei den
Protesten gegen die Corona-Schutzmaßnahmen in mehr als 20 Städten
gezählt worden. Die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen
lag am Montag in Mecklenburg-Vorpommern bei 419,4 Neuinfektionen je
100 000 Einwohner binnen sieben Tagen.