Lübecker demonstrieren gegen Corona-Auflagen - Inzidenz über 1000

Lübeck gehört zu den Regionen mit der höchsten Corona-Inzidenz in
Deutschland, der Wert liegt nun über 1000. Am Montag protestieren in
der Stadt erneut Hunderte gegen die Corona-Beschränkungen.

Lübeck (dpa/lno) - Mehr als tausend Menschen haben nach
Polizeiangeben am Montag in Lübeck friedlich gegen die
Corona-Beschränkungen demonstriert. Mit Transparenten und
Spruchbändern zogen die Teilnehmer durch die Stadtteile St. Jürgen
und St. Gertrud in die Lübecker Altstadt. Dort umrundeten sie das
Rathaus und kehrten zum Ausgangspunkt zurück. Auf den Transparenten
forderten sie unter anderem eine freie Impfentscheidung. Andere
hatten sich bunte Lichterketten um den Körper geschlungen. Nach
Polizeiangaben hielt sich die Mehrheit der Demonstrationsteilnehmer
an die Abstandsregeln und die Pflicht zum Maskentragen.

Unterdessen hat die Sieben-Tage-Inzidenz in der Stadt die Schwelle
1000 übersprungen. Mit 1012,8 erfassten Neuinfektionen je 100 000
Einwohner binnen einer Woche hat Lübeck weiter die höchste Inzidenz
in Schleswig-Holstein, wie aus den Zahlen der Landesmeldestelle vom
Montag hervorgeht. Beim bundesweiten Vergleich der Inzidenzwerte der
Landkreise vom Sonntag, der am Montagmorgen vom Robert Koch-Institut
veröffentlicht wurde, lag Lübeck auf Platz 3 hinter Bremen und
Berlin-Neukölln.

Zur angemeldeten Versammlungen unter dem Motto «Wenn Unrecht zu Recht
wird, wird Widerstand zur Pflicht» kamen nach Polizeiangaben rund
1000 Teilnehmer, rund 280 Menschen demonstrierten demnach mit dem
Motto «Stoppt den Staatsstreich, es endet nicht, wenn wir es nicht
beenden». Im Bereich der Falkenstraße formierte sich laut Polizei
eine Gruppe von rund 80 Gegendemonstranten. Einige von ihnen hätten
versucht, den Ablauf des größeren angemeldeten Aufzuges in der
Innenstadt durch vereinzelte Aktionen zu stören, hieß es. Die Polizei
habe dies unterbinden können.