Baden-Württemberg fordert Tempo bei geplanter Impfpflicht

Stuttgart (dpa/lsw) - Baden-Württembergs Gesundheitsminister Manne
Lucha hat die Bundespolitik ermahnt, bei der Impfpflicht aufs Tempo
zu drücken. «Ich erwarte, dass der Bundestag zeitnah in die
Gesetzgebung zur Impfpflicht einsteigt. Es darf hier keine
Verzögerungen geben», sagte der Grünen-Politiker am Montag der
Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart. Auch das zwingend nötige
Impfregister müsse schnell eingeführt werden.

«Die Impfungen sind nach wie vor der Schlüssel zur Bewältigung der
Pandemie», betonte Lucha. «Denn auch bei der Omikron-Variante
verhindert die Impfung - und hier vor allem der Booster - in den
meisten Fällen einen schweren Verlauf, was wiederum zur Entlastung
des Gesundheitssystems führt.»

Am Wochenende hatten Politiker von SPD und Grünen im Bund Erwartungen
gedämpft, es könne einen raschen Beschluss im Bundestag geben. Lucha
sagte dagegen, man führe tägliche unzählige Detail-Diskussionen, etwa

über 2G-Plus, Kontaktbeschränkungen oder Nachweispflichten. «Am Ende

läuft es aber immer darauf hinaus, dass in Deutschland einfach nach
wie vor zu wenige Menschen geimpft sind.» Deshalb sei eine allgemeine
Impfpflicht zentral, wie sie auch für bestimmte Bereiche schon
eingeführt wurde. «Ich hoffe, dass man die Dringlichkeit auch in
Berlin so sieht», sagte er. Man brauche die Impfpflicht vor allem
auch perspektivisch, um nicht ständig in die nächsten Corona-Wellen
zu kommen.