Kontrolle der Kontrolle: Österreichs Polizei mit «Aktion Scharf»

Wien (dpa) - In Österreich sollen von Dienstag an Polizisten in
Uniform und Zivil die Einhaltung von Corona-Kontrollen in Handel,
Gastronomie sowie an beliebten Sehenswürdigkeiten überprüfen. «Wir

werden den Kontrolldruck weiter erhöhen», kündigte Innenminister
Gerhard Karner (ÖVP) am Montag in Wien an. Die sogenannte Aktion
Scharf richte sich gegen Unbelehrbare, die sich nicht an die
Vorschriften hielten. Das gelte für Betriebe, die die Pflicht zur
Kontrolle nicht ernst nähmen, sowie für Ungeimpfte, die nur
Geschäften des täglichen Bedarfs betreten dürften.

Seit Mitte November gilt in Österreich ein Lockdown für Ungeimpfte.
Bei 1,6 Millionen Kontrollen seien seither mehr als 12 000
Übertretungen festgestellt worden, sagte Karner. Jede Maßnahme der
Polizei - sei es Verkehrskontrolle oder Einschreiten bei einem
Strafdelikt - werde zur Überprüfung der Covid-Vorschriften genutzt.
An der Grenze sei 5100 Menschen die Einreise verweigert worden.

Dem Handel sollen Video-Tutorials helfen, mit aggressiven Kunden
umzugehen, sagte ein Sprecher des Bundeskriminalamts. Eine Sprecherin
des Handelsverbands sagte, man sei froh, dass mit den Verschärfungen
ein weiterer Lockdown verhindert worden sei. Außerdem dürfe die
Kontrolle bei der Kasse erfolgen und müsse nicht schon beim Eingang
geschehen. Dies sei für kleine und mittlere Unternehmen wichtig. Im
Februar soll in Österreich eine Corona-Impfpflicht in Kraft treten.

Unterdessen nimmt auch dort die von der Omikron-Variante geprägte
fünfte Corona-Welle Fahrt auf. Am Montag wurden binnen 24 Stunden
fast 11 000 Neuinfektionen gezählt, das entspricht unter
Berücksichtigung der Einwohnerzahl rund 100 000 Fällen in
Deutschland.