Verband: Corona-Einschränkungen sorgen für mehr Mieter-Konflikte

Schwerin/Hamburg (dpa) - Die Einschränkungen im Zuge der
Corona-Pandemie führen inzwischen zu mehr und schärferen Konflikten
unter Mietern. Das hat eine Umfrage des Verbandes Norddeutscher
Wohnungsunternehmen (VNW) unter seinen Wohnungsgesellschaften
ergeben, wie der Verband am Montag mitteilte. Wurden früher vor allem
kleine Alltagsprobleme gemeldet, so spielten inzwischen Lärmprobleme
mit Nachbarn eine deutlich größere Rolle. Vermieter sähen unter
anderem das «deutlich häufigere Zuhause sein» als einen Grund dafür

an.

«Die Menschen haben genug von Lockdown, Quarantäne und
Einschränkungen und fühlen sich frustriert», erläuterte VNW-Direkto
r
Andreas Breitner. Den Mietern scheine die Decke auf den Kopf zu
fallen. Die Unzufriedenheit bekämen zuerst Nachbarn und dann
Vermieter zu spüren. Der VNW vertritt nach eigenen Angaben rund 400
Wohnungsgesellschaften und -genossenschaften in
Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg und Schleswig-Holstein. Sie verwalten
laut Verband mehr als 680 000 Wohnungen, in denen rund 1,5 Millionen
Menschen leben. An der Umfrage waren mehr als 60 Firmen beteiligt.

Einige berichteten von «zunehmend verhärteten Fronten» zwischen
Nachbarn oder Mietern. Die Pandemie verschärfe bestehende Konflikte
und steigere Unzufriedenheit und Ungeduld bei den Bewohnern. Hinzu
komme, dass wegen der Beschränkungen auch Schlichtungsgespräche
schwieriger möglich sind.