Flugsicherung: Luftverkehr über Deutschland nur langsam erholt

Im deutschen Luftraum war auch im vergangenen Jahr wegen der
Corona-Pandemie wenig los. Die Flugsicherung registrierte eine
Verkehrsdichte, wie es sie zuletzt vor 30 Jahren gegeben hat.

Langen (dpa) - Der Luftverkehr über Deutschland hat sich im
abgelaufenen Jahr 2021 nur langsam vom Corona-Tiefpunkt erholt. Die
Deutsche Flugsicherung (DFS) und weitere Institutionen kontrollierten
mit 1,67 Millionen Starts, Landungen und Überflügen nur 14,3 Prozent

mehr Bewegungen als im Jahr 2020, wie die bundeseigene Gesellschaft
am Montag in Langen bei Frankfurt berichtete. Damit wurde eine
Verkehrsdichte erreicht, die knapp über der im Jahr 1991 lag und in
etwa der Hälfte des vor Corona beobachteten Niveaus entsprach.

2020 hatte es mit 1,46 Millionen Flugbewegungen den niedrigsten Wert
seit der deutschen Wiedervereinigung gegeben, obwohl vor dem
Corona-Schock im März des Jahres noch einige Wochen ein voller
Flugplan geflogen wurde.

Nach Instrumentenregeln fliegen zivile Fracht- und Passagierjets
sowie Militärmaschinen. Sie werden von Lotsen in übergeordneten
Centern und in den Towern der Flughäfen überwacht und geleitet. Für
die Flugsicherungen bedeutet die sinkende Zahl kontrollierter Flüge
auch deutlich geringere Gebühreneinnahmen, ohne dass die Kosten für
Personal und Infrastruktur im gleichen Maße reduziert werden könnten.

Der Luftverkehr hat auch 2021 unter den pandemiebedingten
Reisebeschränkungen gelitten. Insbesondere im Sommer hatte sich der
Europaverkehr erholt, während viele interkontinentale Ziele weiter
nicht oder nur sehr eingeschränkt angeflogen werden konnten. Auch der
innerdeutsche Flugverkehr ging mangels Nachfrage stark zurück. Die
Entwicklung zeige, dass die Pandemie noch lange nicht überwunden sei,
sagte DFS-Chef Arndt Schoenemann auch mit Blick auf Personalengpässe
in Folge der Variante Omikron. «Deshalb gehen wir in der DFS davon
aus, dass wir das Vorkrisenniveau wohl erst 2025 wieder erreichen.»

Am schnellsten erholten sich unter den Flughäfen Frankfurt und
Leipzig-Halle, die auch die beiden größten Drehscheiben für die
weiterhin sehr gefragte Luftfracht in Deutschland sind. An kleineren
Airports wie Dresden, Bremen, Erfurt oder Münster fielen die
Flugbewegungen noch unter die Zahlen aus dem Jahr 2020.