Wieder Corona-Proteste und Gegendemos in Schweinfurt

Schweinfurt (dpa/lby) - Aus Protest gegen die Corona-Maßnahmen sind
am Sonntagabend erneut zahlreiche Menschen im unterfränkischen
Schweinfurt auf die Straße gegangen. Nach Angaben der Polizei waren
rund 600 Menschen in verschiedenen Gruppen bei nicht angezeigten
Versammlungen in der Stadt unterwegs. An zwei angemeldeten Gegendemos
auf dem Marktplatz und dem Schillerplatz nahmen am Sonntag laut
Polizei insgesamt bis zu 160 Menschen teil.

Die Stadt hatte wegen mehrerer Vorfälle bei früheren Protesten die
Regeln verschärft. Unangemeldete Versammlungen dürfen in Schweinfurt
nur noch ortsfest sein, also keine Spaziergänge im eigentlichen
Sinne. Rund 200 Menschen hätten sich am Sonntag nicht daran gehalten.
Sie müssten nun mit Anzeigen wegen einer Ordnungswidrigkeit rechnen.

Am zweiten Weihnachtsfeiertag hatte es in Schweinfurt eine
unangekündigte Versammlung gegeben, bei der es zu Aggression und
Gewalt gekommen war. Ein vier Jahre altes Kind war durch Pfefferspray
leicht verletzt worden, als seine Mutter offenbar die Polizeikette
durchbrechen wollte. Bei einer Kundgebung vor Weihnachten hatten
Teilnehmer nach Polizeiangaben versucht, ein Zivilfahrzeug der
Polizei in Brand zu setzen.