Corona-Protestler attackieren Polizei in Zwönitz - Ruhe am Wochenende

Sachsen hat mit Blick auf die Corona-Proteste ein verhältnismäßig
ruhiges Wochenende erlebt. Am Freitag sind bei einem Protest in
Zwönitz allerdings Polizisten attackiert worden.

Zwönitz/Dresden (dpa/sn) Nachdem bei einem Protest gegen
Corona-Maßnahmen in Zwönitz (Erzgebirgskreis) am Freitagabend
Polizisten attackiert worden sind, ist es am Wochenende in Sachsen
laut Polizei verhältnismäßig ruhig geblieben. Lediglich im Dresdner
Stadtteil Laubegast versammelten sich nach Polizeiangaben einige
hundert Menschen und zogen schweigend durch die Straßen. Die
Einsatzkräfte sperrten die Hauptstraße des Viertels, so dass die
Demonstranten in eine Seitenstraße auswichen. Zudem gab es am Sonntag
den üblichen Protest entlang der Bundesstraße 96 in Ostsachsen.

Anders gestaltete sich die Situation am Freitagabend in Zwönitz: Dort
wurden laut Polizei bei einem Protest gegen die Corona-Maßnahmen
Polizisten mit Pyrotechnik attackiert. Der Ort gehört seit Wochen zu
den Hochburgen der Corona-Proteste in Sachsen. Wie die
Polizeidirektion Chemnitz am Samstag mitteilte, hatten Menschen einen
Nebeltopf und eine Handfackel gezündet und in Richtung der
Einsatzkräfte geworfen. Die Polizei stellte Pyrotechnik sicher und
leitete ein Verfahren wegen Landfriedensbruchs ein. Zudem ermittelt
sie wegen Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz.

Nach Polizeiangaben war in Messengerdiensten zu dem Aufzug aufgerufen
worden. Auf einem Parkplatz in der Innenstadt hätten sich zunächst 30
Personen versammelt, deren Zahl rasch angewachsen sei. Wenig später
hätten sich etwa 60 Menschen in Bewegung gesetzt. Mit dem Eintreffen
der Polizei habe sich die Menge in mehrere kleinere Gruppen geteilt.
Die Situation mit der Pyrotechnik eskalierte den Angaben zufolge, als
Polizisten die Personalien von etwa zehn Leuten aufnahmen.

Nach der aktuellen Corona-Verordnung Sachsens sind Kundgebungen nur
an einem Ort mit maximal zehn Personen erlaubt. Im Einzelfall können
Ausnahmen bewilligt werden. Die Verordnung gilt seit November. Die
sächsische Regierung will in ihrer neuen Corona-Ordnung die erlaubte
Teilnehmerzahl erhöhen. Endgültig soll das am kommenden Mittwoch
beschlossen werden.