Hessens Skigebiete freuen sich über Wintereinbruch

Ungewöhnlich mildes Wetter hatte den Start der Skisaison in Hessen
ausgebremst. Jetzt sorgt der neuerliche Wintereinbruch mit Neuschnee
dafür, dass immer mehr Lifte und Pisten in den Wintersportgebieten
geöffnet werden.

Willingen/Gersfeld (dpa/lhe) - Gute Nachrichten für Ski-Fans: Nach
fast frühlingshaften Temperaturen um den Jahreswechsel herum sorgen
derzeit sinkende Temperaturen und Neuschnee für gute Bedingungen in
Hessens Wintersportgebieten. «Zurzeit geht es aufwärts», sagte
Susanne Schulten, Pressesprecherin der Wintersport-Arena Sauerland.
Der Wintereinbruch habe einen kleinen Aufschwung beschert. Nach und
nach würden mehr Lifte in Betrieb gehen.

Im nordhessischen Willingen (Landkreis Waldeck-Frankenberg) war die
Skisaison kurz vor Weihnachten gestartet. Die Pisten hätten die
milden Tage über den Jahreswechsel hinweg gut überstanden, berichtete
Schulten. Bis zum Wochenende wurde in der Region bis zu 20 Zentimeter
Neuschnee erwartet. «Die Liftbetreiber hoffen nun, über den Januar
hinweg unter anderem durch Beschneiung Schneereserven aufzubauen und
so gut gesichert in die zweite Hauptsaison im Februar gehen zu
können», erläuterte die Pressesprecherin.

Über die sinkenden Temperaturen und die Schneefälle freut sich auch
der Betriebsleiter der Ski- und Rodelarena Wasserkuppe (Landkreis
Fulda), Florian Heitmann. In dem Skigebiet in der Rhön war die Saison
bereits am 10. Dezember gestartet. «Das Angebot wurde sehr gut
angenommen. Die Menschen haben sich sehr gefreut, weil die Saison
zuvor ausgefallen war», berichtete Heitmann.

Zum Jahreswechsel machte dem Winterspaß dort dann aber das milde
Wetter einen Strich durch die Rechnung. Heitmann musste seine Lifte
am 30. Dezember wieder schließen. «Die komplette Grundlage war weg.
Es hat geregnet bei Temperaturen von plus fünf Grad. Das hält der
beste Schnee nicht aus», sagte der Betriebsleiter. Um ab diesem
Wochenende wieder öffnen zu können, wurden die Pisten in den
vergangenen Tagen erneut beschneit.

Im vergangenen Winter waren die Lifte und Pisten auf der Wasserkuppe
wegen der Corona-Pandemie geschlossen geblieben. Das habe schon
geschmerzt, sagte Heitmann. «Vor allem, weil wir einen Superwinter
mit viel Schnee und Kälte hatten.» Da ungewiss gewesen sei, ob man
öffnen könne oder nicht, sei damals mit Augenmaß beschneit worden, um

die Kosten gering zu halten. «Teilweise sind wir auch in Kurzarbeit
gegangen.»

Der Sommer sei dann sehr gut gewesen. «Da hat man schon gemerkt, dass
die Leute vermehrt Angebote in der Heimat nutzen, statt in Urlaub zu
fahren.» Mit der Sommerrodelbahn habe man die ausgefallene Skisaison
zwar nicht wettmachen, doch aber die Kosten decken können. «Insofern
war das alles zu verkraften. Ich hoffe aber, dass es in dieser Saison
nicht erneut zu Schließungen kommt», sagte der Betriebsleiter.

«Besonders bitter war, dass der Vorwinter hinsichtlich des Wetters
der beste war, den es seit Jahren gab», sagte auch Susanne Schulten.
Auf der anderen Seite sei es eine gute Möglichkeit gewesen, zu
zeigen, was Wintersport im Mittelgebirge bedeute. «Willingen und
Winterberg waren die einzigen Skigebiete in ganz Deutschland, die
geöffnet waren. Teils kamen Besucher aus Bayern hierher.»

Derzeit gilt in Willingen und auf der Wasserkuppe im Außenbereich die
2G-Regel, es haben also nur Geimpfte oder Genesene Zutritt. Die
Kontrollen gingen zwar mit mehr Personalaufwand und Kosten einher,
sagte Heitmann, «aber das machen wir gerne». Auch die Gäste hielten
sich an die Auflagen. Das bestätigt auch Schulten. Die Kontrollen
seien notwendig, um den Besuchern den bestmöglichen Schutz zu bieten.
«So gut wie alle Gäste haben auch Verständnis dafür.»

Um einen zu großen Andrang zu vermeiden, sind die Tageskassen in
Willingen derzeit geschlossen. Tickets können ausschließlich online
gebucht werden.