Kerzen vor Dresdner Frauenkirche erinnern an Pandemie-Opfer

Dresden (dpa) - Kerzen vor der Dresdner Frauenkirche erinnern seit
Samstag an die rund 1500 Todesopfer der Corona-Pandemie in der
sächsischen Landeshauptstadt. Die Aktion der privaten Initiative
«Haltung zeigen» für ein solidarisches Miteinander hatte schon im
Vorfeld breite Unterstützung gefunden. Auch die Dresdner Stadtspitze
rief zur Beteiligung auf. «Die Corona-Pandemie ist für alle Menschen
in unserer Stadt seit fast zwei Jahren eine große Herausforderung,
sie ist aber auch eine Bewährungsprobe für unser demokratisches
Miteinander», hieß es in einer Erklärung von Oberbürgermeister Dirk

Hilbert (FDP) und seiner Beigeordneten.

Zugleich bezogen Hilbert und seine Bürgermeister klar gegen eine
zunehmende Aggressivität bei Corona-Protesten Stellung. Die
bestehenden Verordnungen und Regeln zu hinterfragen und seine Meinung
frei zu äußern, sei ein wichtiger Bestandteil der Demokratie. Dabei
dürften aber Grenzen der Rechtsordnung nicht überschritten werden.
«Hass, Hetze, Gewalt und Verschwörungstheorien können und dürfen wi
r
als Mittel der gesellschaftlichen Auseinandersetzung nicht
akzeptieren.» Dieser Tage werde immer wieder deutlich, dass Protest
gegen Corona-Regeln «von politischen Gruppen missbraucht wird, denen
es darum geht, unsere demokratische Grundordnung zu erschüttern».

Bis Samstag hatten mehr als 9500 Menschen den Aufruf «Haltung zeigen»
unterzeichnet. Damit es bei der gleichnamigen Kundgebung nicht zu
einer Menschenansammlung kommt, wurde vor der Frauenkirche ein
Bereich abgesperrt und nur eine bestimmte Zahl von Menschen
eingelassen, um eine Kerze abzustellen. Schon zu Beginn der Aktion
bildete sich eine lange Warteschlange.