Beamtenbund fordert zusätzlichen Corona-Bonus

Berlin (dpa) - Der Chef des Deutschen Beamtenbunds, Ulrich
Silberbach, fordert für alle von der Corona-Pandemie besonders
belasteten Staatsbediensteten eine weitere Corona-Prämie. «Für
Pflegekräfte, Ärzte und andere fordern wir nun einen zusätzlichen
Corona-Bonus», sagte er der «Rheinischen Post» (Samstag). Eine
Milliarde Euro wolle Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) in die
Pflege stecken. Davon solle er den Mitarbeitern, die die Pandemie
stemmen, einen spürbaren Bonus zahlen. «Den Sonntagsreden müssen
endlich Taten folgen.»

Ende November hatten Beamtenbund und die Gewerkschaft Verdi für die
Beschäftigten der Länder einen ersten Corona-Bonus per Tarifabschluss
durchgesetzt. Mehr als eine Million Beschäftigte im öffentlichen
Dienst der Bundesländer bekommen bis spätestens März eine steuer- und

abgabenfreie Corona-Sonderzahlung von 1300 Euro. Schon damals hatte
Silberbach gesagt, die Beschäftigten hätten mehr verdient gehabt. Sie
hätten in der Corona-Krise bewiesen, wie gut es sei, einen
leistungsfähigen öffentlichen Dienst zu haben.

Silberbach sagte der «Rheinischen Post» nun, alles greife ineinander.
«Die Klinik funktioniert nur, wenn der allgemeine Staatsdienst läuft.
Daher die Prämie für alle.» Nun fordere der Beamtenbund einen zweiten

Bonus nur für die besonders belasteten Mitarbeiter. «Wenn Bund,
Länder und Kommunen den öffentlichen Dienst kaputtsparen, wird es
nicht mehr so ruhig bleiben. Dann werden die Beamten auf die
Barrikaden gehen», warnte Silberbach.