Zahl der Drogentoten im ersten Halbjahr 2021 fast gleichgeblieben

Hannover (dpa/lni) - Die Zahl der Drogentoten ist in Niedersachsen im
ersten Halbjahr 2021 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nahezu gleich
geblieben. Wie das niedersächsische Landeskriminalamt (LKA)
mitteilte, starben in den ersten sechs Monaten des vergangenen Jahres
46 Menschen an den Folgen von Drogenkonsum. Im ersten Halbjahr 2020
waren es 48. In die Statistik fließen nicht nur direkte Todesfälle im

Zusammenhang mit Drogen, wie beispielsweise eine Überdosis, mit ein,
sondern auch Selbstmorde aus Verzweiflung über die drogenbedingten
eigenen Lebensumstände oder Unfälle unter Drogeneinfluss.

«Natürlich ist jeder Drogentote einer zu viel», sagte Evelyn Popp,
Vorstandsvorsitzende der niedersächsischen Landesstelle für
Suchtfragen und Leiterin einer Drogenberatung in Delmenhorst. Jedoch
sei es schon ein Erfolg, dass die Zahl der Toten in etwa gleich
geblieben ist. Die Corona-Pandemie und die daraus folgenden
Bestimmungen und Beschränkungen seien besonders für Drogensüchtige
eine große Belastung. Ausgleiche wie Sport oder Treffen mit anderen
Menschen würden schwieriger oder ganz fehlen. Für die Drogenberatung
hätten sich Popp und ihr Team neue Wege überlegen müssen. So wurden
direkte Gespräche beispielsweise per Telefon gemacht oder
Gruppentreffen mit Abstand im Freien organisiert.

Welche Drogen bei den Todesfällen in Niedersachsen im Spiel waren,
kann nach Angaben des LKA noch nicht abschließend geklärt werden. Die
toxikologischen Untersuchungsberichte würden in manchen Fällen noch
nicht abschließend vorliegen.