Berliner Wirtschaft fordert maßvolles Vorgehen bei Corona-Maßnahmen

Berlin (dpa/bb) - Vor den Bund-Länder-Beratungen über schärfere
Corona-Regeln am Freitag fordert die Berliner Wirtschaft ein
maßvolles Vorgehen der Politik. «Entscheidend ist, dass neue
Maßnahmen mit Augenmaß getroffen werden und nicht einseitig zu Lasten
der Wirtschaft gehen», sagte IHK-Hauptgeschäftsführer Jan Eder der
Deutschen Presse-Agentur.

«Bei weiteren Einschränkungen der Geschäftstätigkeit müssen Bund
und
Länder für Ausgleich sorgen», forderte er. «Dazu gehört
beispielsweise, dass Unternehmen den erhöhten Aufwand für die
2G-Kontrollen an den Eingängen über die Corona-Hilfen geltend machen
können.»

Im Tagesverlauf beraten die Regierungschefinnen und -chefs der Länder
im Rahmen der Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) mit Kanzler Olaf
Scholz (SPD) über weitere Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie und
insbesondere der Virus-Variante Omikron. Zur Debatte stehen unter
anderem schärfere Kontaktbeschränkungen und eine kürzere
Quarantänezeit nach einer Infektion oder einem direkten Kontakt mit
Infizierten.

In der Diskussion um eine Verkürzung der Quarantäne plädierte Eder
dafür, als Maßstab das medizinisch Vertretbare anzulegen. Zudem
sollten Bund und Länder aus seiner Sicht dem Grundsatz folgen: «Je
kürzer, desto besser.» Andere Staaten lieferten hier gute
Erfahrungswerte.

Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) will bei
der Beratung nach früheren Ankündigungen auch darüber reden, wie der

Einzelhandel und die Gastronomiebranche von dem erheblichen auch
finanziellen Aufwand durch die 2G-Kontrollen entlastet werden können.
Diese zusätzlichen Belastungen müssten bei den Corona-Hilfen
berücksichtigt werden.