SPD-Fraktionsvize Schmidt mahnt zu «verständlichen» Quarantäneregel n

Berlin (dpa) - Kurz vor der Bund-Länder-Runde zum weiteren Umgang mit
der Corona-Pandemie hat die stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende
Dagmar Schmidt vor allzu komplizierten Quarantäneregeln gewarnt. «Die
Quarantäneregeln müssen einfach, klar und verständlich sein. Sie
müssen für alle handhabbar sein», sagte die Gesundheitsexpertin am
Freitag der Deutschen Presse-Agentur. Wenn die Bevölkerung die
Handlungsanweisungen im Falle eines Verdachts auf eine
Corona-Infektion nicht mehr nachvollziehen könne, sinke auch die
Akzeptanz für diese Regeln, warnte sie. «Die Akzeptanz steigt, wenn
die Menschen die Regeln verstehen.»

Unter dem Druck steigender Infektionszahlen wollen Bund und Länder am
Freitag über weitere Corona-Maßnahmen entscheiden. Beraten wird unter
anderem auch über eine mögliche Verkürzung von Quarantäne-Zeiten.


Es brauche einfache und lebensnahe Handlungsempfehlungen, die es den
Menschen erlaubten, eigenständig rechtzeitig das Richtige zu tun,
sagte Schmidt. Mit der neuen Virusvariante und den geltenden Regeln
zur Kontaktverfolgung sei «eine starke Überlastung der
Gesundheitsämter zu befürchten». Klare Ansagen an die Bevölkerung
könnten auch helfen, Gesundheitsämter bei ihrer Arbeit zu entlasten.

Die FDP-Gesundheitsexpertin Christine Aschenberg-Dugnus sagte, bei
der Verkürzung von Quarantänezeiten müssten nach der Sitzung des
Expertenrates jetzt wissenschaftlich fundierte Vorschläge umgesetzt
werden. Das Gremium hatte eine «ausgewogene Quarantäneregelung»
angeregt, die gleichzeitig den Erfordernissen des Infektionsschutzes
insbesondere für vulnerable Gruppen gerecht werden solle.