Tüv Nord rät Unternehmen zu Berufung spezieller «Pandemie-Manager»

Hannover (dpa) - Zur Vermeidung größerer Personalausfälle während d
er
erwarteten Omikron-Welle rät der Tüv Nord Unternehmen verschiedener
Branchen, noch rechtzeitig eigene «Pandemie-Manager» zu bestimmen.
Dies könne helfen, Störungen wichtiger Abläufe durch viele fehlende
Beschäftigte bei Erkrankung, Isolation oder Quarantäne zu mildern.
Man empfehle dringend, sich auf ein solches Szenario vorzubereiten,
hieß es am Donnerstag aus dem Prüfkonzern in Hannover angesichts der
drohenden wirtschaftlichen Folgen. Die Ansteckungen mit der
hochinfektiösen Variante des Coronavirus nehmen derzeit rasant zu.

«Ein Pandemie-Manager muss Pläne, Ausbildungsvorhaben und Übungen
erarbeiten und immer wieder überprüfen, ob die theoretischen Konzepte
in der Praxis stimmig sind», erklärte Hans-Walter Borries, Vizechef
des Bundesverbands für den Schutz Kritischer Infrastrukturen (BSKI).
Aber auch Firmen, die nicht zum Kernbereich besonders sicherheits-
oder versorgungsrelevanter Sektoren wie Gesundheit, Energie, Bildung,
Verkehr oder Ernährung gehören, sollten die jüngste Virusmutation
nicht auf die leichte Schulter nehmen. Beim Tüv Nord befasst sich
auch die interne Weiterbildungsakademie mit dem Thema.

Einerseits solle man gesonderte «Pandemie-Manager» nicht mit weiteren
Aufgaben überhäufen, warnten die Experten. Zum anderen könne es
fahrlässig sein, diese Funktion gar nicht zu schaffen. «Vor allem in
Unternehmen, die sich bisher mit Hilfe von Improvisation durch die
Pandemie hangeln, könnte die fatale Ansicht bestehen, dass man
einfach so weitermachen kann», meinte Akademie-Referent Olaf Jastrob.
Prognosen gravierender Konsequenzen würden oft nicht ernst genommen.