WHO: Rekordwert von 9,5 Millionen neuen Coronafällen weltweit

Genf (dpa) - Die Zahl der neu gemeldeten Coronavirus-Fälle weltweit
ist nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) innerhalb
einer Woche um 71 Prozent auf knapp 9,5 Millionen gestiegen. So viele
neue Fälle wurden binnen sieben Tagen noch nie gemeldet, wie die WHO
am Donnerstag an ihrem Sitz in Genf mitteilte. Die tatsächliche Zahl
liege aber noch viel höher. Grund sei, dass vielerorts nicht genügend
getestet werde oder Meldungen unvollständig seien, so WHO-Chef Tedros
Adhanom Ghebreyesus.

Die Zahlen beziehen sich auf die Woche vom 27. Dezember bis 2.
Januar. In diesen sieben Tagen rund um den Jahreswechsel wurden
weltweit auch 41 000 neue Todesfälle gemeldet. Insgesamt wurden seit
Beginn der Pandemie vor zwei Jahren etwa 289 Millionen
Corona-Infektionen und 5,4 Millionen Todesopfer registriert. In Nord-
und Südamerika verdoppelte sich die Zahl der Neuinfektionen binnen
dieser einzigen Woche. In Europa betrug der Anstieg 65 Prozent.

Jeder Einzelne könne dazu beitragen, die Infektionszahlen zu senken,
sagte WHO-Expertin Maria van Kerkhove. Dazu gehörten: Abstand halten
von Menschen außerhalb des eigenen Haushalts, gut sitzende Masken
korrekt über Nase und Mund tragen - nicht unter der Nase oder am Kinn
- und sich möglichst in gut gelüfteten Räumen aufhalten. «Meiden si
e
überfüllte Orte», sagte van Kerkhove. Schulen, Behörden und
Unternehmen sollten in gute Lüftungsanlagen investieren. Gleichzeitig
mahnte sie, nicht in Panik zu verfallen. «Geben Sie nicht auf, wir
werden diese Pandemie gemeinsam überwinden.»

Die WHO kritisierte abermals eine unfaire Verteilung der Impfstoffe
weltweit. Immer noch hätten rund 90 Länder nicht genügend Impfstoffe,

um 40 Prozent ihrer Bevölkerung zu impfen, sagte Experte Bruce
Aylward. WHO-Chef Tedros sagte: «Die ungleiche Verteilung von
Impfstoffen ist ein Killer von Menschen und Arbeitsplätzen und
untergräbt den weltweiten Wirtschaftsaufschwung.» Niedrige Impfraten
seien gefährlich für die ganze Welt. «Alpha, Beta, Delta, Gamma and
Omikron zeigen, dass wir zum Teil aufgrund der niedrigen Impfraten
die perfekten Bedingungen für das Auftreten von Virusvarianten
geschaffen haben.»