Expertenrat fordert Krisen-Vorkehrungen im Gesundheitswesen

Berlin (dpa) - Der Expertenrat der Bundesregierung fordert wegen der
Ausbreitung der neuen Corona-Variante Omikron schnelle zusätzliche
Krisenvorkehrungen im Gesundheitswesen. «Ein hohes Patientenaufkommen
kombiniert mit akutem Personalmangel kann innerhalb von kurzer Zeit
die allgemeine medizinische Versorgung in Deutschland gefährden»,
heißt es in einer am Donnerstag veröffentlichten neuen Stellungnahme
des Gremiums. Insbesondere müsse eine vermehrte Beanspruchung der
Notaufnahmen und Normalstationen in Kliniken vorbereitet werden.
Stufenkonzepte zur Aktivierung zusätzlicher Versorgungsbereiche für
infektiöse Patienten sollten daher umgehend erarbeitet werden.

Der Expertenrat betont, die Aufrechterhaltung der Versorgung werde
auch nur durch eine abgestufte Aussetzung planbarer Eingriffe und
eine entsprechende Umverteilung von Personalressourcen möglich sein.
«Daher sollten in allen Bundesländern Vorbereitungen zur Reduktion
planbarer Eingriffe getroffen werden, die im Falle einer starken
Belastung ad hoc aktiviert werden können.»

Mit Blick auf mögliche weitere Alltagsbeschränkungen schreibt das
Gremium in der einstimmig gefassten Stellungnahme: «Sollte absehbar
in den kommenden Wochen die Belastung durch hohe Infektionszahlen und
Personalausfälle zu hoch werden, ist kurzfristig eine weitere
Intensivierung der Kontaktbeschränkungen erforderlich.»