Grünen-Politiker appelliert wegen Geflügelpest an Halter

Potsdam (dpa/bb) - Nach einem weiteren Ausbruch der Geflügelpest im
Nordosten Brandenburgs hat der Vorsitzende der Grünen-Fraktion im
Landtag, Benjamin Raschke, an die Halter appelliert, alle
erforderlichen Hygienemaßnahmen zu ergreifen. «Dieses Jahr grassiert
eine besonders heftige Form der Vogelgrippe, ich befürchte daher
weitere Fälle», sagte Raschke am Donnerstag auf Anfrage.

Politisch müsse das System der industriellen Tierhaltung gerade bei
Puten überwunden werden. «Das ist nicht zuletzt angesichts der
jährlich wiederkehrenden Geflügelpest nicht zeitgemäß», sagte der

Grünen-Politiker. Wieder habe es große Putenbetriebe getroffen,
wieder gebe es zumindest räumliche Zusammenhänge.

Am Mittwoch war der Ausbruch der für Hausgeflügel hochansteckenden
Seuche - umgangssprachlich auch Vogelgrippe genannt - im Landkreis
Märkisch-Oderland unweit der polnischen Grenze bekannt geworden. Das
Friedrich-Loeffler-Institut hatte den Virustyp H5N1 bestätigt. Der
Betrieb liegt etwa 900 Meter von dem ersten betroffenen Putenhalter
entfernt, bei dem zum Jahresende 19 000 Tiere gekeult werden mussten.
Bei dem zweiten Fall mussten nach Angaben des Ministeriums nun rund
16 500 Puten getötet werden.

Der Landkreis Ostprignitz-Ruppin hat ab Samstag eine Aufstallpflicht
für Geflügel in verschiedenen Orten erlassen. Das Risiko der
Einschleppung in Hausgeflügelbestände sei hoch, hieß es zur
Begründung. Zudem seien Freilandhaltungen besonders gefährdet.
Innerhalb eines Radius von 10 Kilometern um die Betriebe gilt eine
Stallpflicht für mindestens 30 Tage. Die betroffenen Betriebe liegen
in Gorgast, das zur Gemeinde Küstriner Vorland gehört.

Im vergangenen Jahr mussten rund 159 000 Tiere getötet werden. Ein
Erkrankungsfall beim Menschen ist in Deutschland laut Ministerium
bisher nicht aufgetreten.