Uni Greifswald sorgt für Corona-Patienten-Zahl in Echtzeit

Greifswald (dpa/mv) - Die Zahl der in Kliniken behandelten
Corona-Patienten wird in Mecklenburg-Vorpommern seit gut zwei Wochen
vollständig digital erfasst und steht nach Angaben der federführenden
Universitätsmedizin Greifswald (UMG) somit in Echtzeit zur Verfügung.
«Wir haben nun eine komfortable, zeitgemäße und landesweit
einheitliche Digitallösung», sagte der UMG-Vorstandsvorsitzende Uwe
Reuter am Donnerstag in Greifswald.

Aus der Patientenzahl errechnet sich die Hospitalisierungsinzidenz,
die maßgeblich ist für den Umfang der Corona-Schutzmaßnahmen. Als
wichtige Marke gelten dabei im Nordosten 9 Klinikeinweisungen je
100 000 Einwohner und Woche, die zuletzt landesweit knapp
unterschritten wurde.

Die nun genutzte Software zur Erfassung der mit Corona-Infektionen in
Kliniken eingewiesenen Patienten sei von Ärzten der Unimedizin und
Fachleuten aus den Bereichen Logistik und Technik entwickelt worden,
hieß es. Sie löse das bisherige Verfahren ab, bei der Ärzte bei der
stationären Aufnahme, der Verlegung und Entlassung von
Corona-Patienten jeweils neue Formulare ausgefüllt und per Fax
weiterleitet hätten.

Diese althergebrachte Art der Übermittlung von Corona-Daten war in
der Vergangenheit mehrfach heftig kritisiert worden und nach Angaben
der Unimedizin auch Grund für Meldeverzug und damit nicht aktuelle
Datenlagen.

Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD) habe kurz vor Weihnachten
entschieden, dass alle 37 Krankenhäuser im Land, sämtliche
Gesundheitsämter und auch das Landesamt für Gesundheit und Soziales
(Lagus) die neue Software nutzen, hieß es weiter. Die Daten seien nun
über eine Plattform jeweils aktuell abrufbar. Die Kosten dafür habe
das Ministerium übernommen. Über die Höhe wurde nichts mitgeteilt.