Inzidenz in Schleswig-Holstein über 400 - rund 3000 Neuinfektionen Von Sophia-Caroline Kosel, dpa

Die Corona-Zahlen in Schleswig-Holstein steigen und steigen.
Allerdings kann es sich noch immer um viele Nachmeldungen nach dem
Jahreswechsel handeln. Fakt ist: Schleswig-Holstein zählt zu den fünf

Bundesländern mit der höchsten Sieben-Tage-Inzidenz.

Kiel (dpa/lno) - Die Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein ist
am Mittwoch über den Wert 400 geklettert. Binnen 24 Stunden wurden
weitere 2976 Corona-Neuinfektionen gemeldet, also etwas mehr als
am Vortag, wie aus den Daten der Landesmeldestelle hervorgeht. Die
Sieben-Tage-Inzidenz stieg auf 405,4, (Vortag: 352,8). Der Wert steht
für die Zahl der erfassten Neuinfektionen je 100 000 Einwohner binnen
sieben Tagen.

Laut der Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Mittwochmorgen
war Schleswig-Holstein das Bundesland mit der fünfthöchsten Inzidenz
- nach Bremen, Thüringen, Brandenburg und Hamburg. Lange hatte
Schleswig-Holstein den niedrigsten Wert. Mit der im Land inzwischen
dominierenden Omikron-Variante hat sich das geändert.

Der starke Anstieg könnte weiterhin durch Nachmeldungen zustande
gekommen sein: Experten und Politik hatten darauf hingewiesen, dass
die amtlichen Corona-Zahlen rund um die Feiertage am Jahresende nur
bedingt aussagekräftig und eher zu niedrig sind - etwa weil wegen des
Personalmangels in den Gesundheitsämtern in jenem Zeitraum weniger
Testergebnisse weitergemeldet werden.

Die für Corona-Maßnahmen wichtige Hospitalisierungsinzidenz, die
angibt, wie viele Corona-Kranke je 100 000 Menschen innerhalb einer
Woche in Kliniken gekommen sind, liegt bei 3,13 und damit ebenfalls
deutlich über dem Vortag (2,71). Die Zahl der gemeldeten
Covid-Patienten, die im Krankenhaus behandelt wurden, stieg binnen
eines Tages um 19 auf 221. Auf Intensivstationen wurden 52
Covid-19-Schwerkranke betreut (+2), 33 von ihnen werden beatmet. Die
Zahl der Corona-Toten im Land seit Beginn der Pandemie stieg um 2 auf
1894.

Im Vergleich der Städte und Kreise steht bei der Sieben-Tage-Inzidenz
weiter der Kreis Dithmarschen ganz vorn: Der Wert kletterte dort auf
671,7 (Vortag: 656,7). Nach den Zahlen des RKI vom frühen
Mittwochmorgen war Dithmarschen - mit Blick auf die Zahlen vom
Dienstag - der Kreis mit der höchsten Inzidenz in Deutschland.

Die zweithöchste Inzidenz in Schleswig-Holstein hatte laut
Landesmeldestelle am Mittwoch Kiel (583,9), gefolgt von
Rendsburg-Eckernförde (578,7). Den niedrigsten Wert gibt es in
Schleswig-Flensburg (195,4). 

In Tanzlokalen in Lübeck und den Kreisen Segeberg, Dithmarschen,
Nordfriesland und in der Stadt Kiel hatten sich bei Weihnachtspartys
zahlreiche Gäste mit der hoch ansteckenden Omikron-Variante des
Coronavirus infiziert. Tausende Menschen befinden sich deshalb
zurzeit in Quarantäne.