Italien führt Impfpflicht für Menschen über 50 ein

Rom (dpa) - Italiens Regierung hat wegen der Pandemie-Lage eine
Corona-Impfpflicht für Menschen über 50 eingeführt. «Wir schreiten

besonders in den Altersklassen ein, die mehr vom Risiko eines
Krankenhausaufenthaltes betroffen sind, um den Druck von den Kliniken
zu nehmen», sagte Ministerpräsident Mario Draghi am Mittwochabend. Ab
dem 15. Februar gelte für die über 50-Jährigen außerdem die 2G-Rege
l
am Arbeitsplatz. Das bedeutet, dass sie nachweislich gegen Covid-19
geimpft oder von der Krankheit genesen sein müssen, um zur Arbeit
gehen zu können.

«Die Maßnahmen sollen die gute Funktionsfähigkeit der Krankenhäuser

erhalten und gleichzeitig Schulen und Betriebe offen halten»,
begründete Draghi die Maßnahmen weiter. Die Impfpflicht wurde
außerdem auf das Personal an Universitäten ausgeweitet. In Schulen
galt sie schon. Die Regelungen treten mit dem Erscheinen im Amtsblatt
in Kraft. Wann das sein wird, war zunächst unklar.

Für körpernahe Dienstleistungen, wie etwa beim Friseur, gilt die
3G-Regel. Man braucht also zumindest einen negativen Corona-Test.
Diese Beschränkung greift auch für den Zutritt zu Ämtern, der Post,
Banken und Geschäften. Ausgenommen sind Geschäfte des täglichen
Bedarfs oder auch Apotheken.

Ein Streitpunkt war in den vergangenen Tagen auch der Umgang mit der
Omikron-Varianten in den Schulen. Ab Montag gehen die Jungen und
Mädchen wieder zum Unterricht. Draghi hatte sich immer wieder dafür
ausgesprochen, Distanzunterricht zu vermeiden. In Grundschulen müssen
bei zwei Ansteckungen alle innerhalb einer Klasse für zehn Tage ins
Homeschooling. In der weiterführenden Schule ist Distanzunterricht
erst bei drei Corona-Fällen vorgesehen. Bei zweien müssen alle zu
Hause am Unterricht teilnehmen, die nicht geboostert sind oder deren
Genesung mehr als 120 Tage zurückliegt.