Schulen in Niedersachsen starten nach Ferien mit Präsenzunterricht

Am Montag startet wieder der Schulunterricht in Niedersachsen.
Vermehrte Corona-Tests gehören dann zum Alltag. Auch bei der
Maskenpflicht gibt es eine Änderung.

Hannover (dpa/lni) - Die Schülerinnen und Schüler in Niedersachsen
starten nach den Ferien mit Präsenzunterricht. Für Kinder und
Jugendliche seien Schulen die sogenannte kritische Infrastruktur und
systemrelevant - für sie müsse der Schulbetrieb auch bei hohen
Infektionszahlen abgesichert werden, sagte Kultusminister Grant
Hendrik Tonne (SPD) in einer am Mittwoch in Hannover verbreiteten
Mitteilung. Zuvor hatten die Kultusminister der Länder über das
weitere Vorgehen in der Pandemie beraten und den Kurs offener Schulen
bestätigt.

Tonne betonte: «Daher ist es notwendig, die Boosterimpfungen für
Lehrkräfte weiter voran zu treiben und die Quarantäneregeln
mindestens für Lehrerinnen und Lehrer mit Drittimpfung deutlich zu
verkürzen.» Zudem sei man mit dem zur Verfügung stehenden
Instrumentenkasten aus Testungen, Maskenpflichten, umfassenden
Hygienekonzepten und Lüftungsregeln sowie insbesondere der
Impfangebote deutlich besser aufgestellt, als zu Beginn des
vergangenen Jahres.

Am Montag beginnt im Bundesland wieder die Schule nach den
Weihnachtsferien. Dann ist in der ersten Unterrichtswoche eine
tägliche Testpflicht vorgesehen. Schülerinnen und Schüler sollen sich

zu Hause testen - damit soll verhindert werden, dass bei einem
positiven Test eine mögliche Corona-Infektion in die Schule getragen
wird. Die Tests werden von den Schulen gestellt.

Die tägliche Testpflicht gilt nicht für Kinder und Jugendliche, die
bereits gegen das Coronavirus geimpft oder von einer Covid-Infektion
genesen sind. Vom 17. Januar an soll die Testpflicht dann wieder auf
dreimal wöchentlich gesenkt werden - in der Regel montags, mittwochs
und freitags. Zudem müssen alle Schülerinnen und Schüler sowie Lehrer

eine Maske tragen - auch während des Unterrichts. Dies muss
mindestens eine OP-Maske sein. Bei Schülern unter 14 Jahren genügte
zuvor eine Stoffmaske.

Zudem bleibt es laut Tonne bei dem sogenannten Intensivtesten. Dies
sieht vor, dass sich für die Dauer von fünf Schultagen die gesamte
Lerngruppe - auch Geimpfte und Genesene - jeden Tag testet, wenn es
einen positiven Selbsttest in der Gruppe gibt.

Verschärfungen bei den Regeln schloss Tonne nicht aus: «Wir nehmen
Omikron nicht auf die leichte Schulter - weitere Nachschärfungen zum
ab Montag geltenden Regelwerk können daher folgen mit dem Ziel, den
Präsenzunterricht weiter zu schützen!» Dies werde die weitere
Entwicklung zeigen.

Zuvor hatte der Verband Bildung und Erziehung (VBE) Notfallpläne für
den Fall von fehlenden Lehrern aufgrund vermehrter Corona-Infektionen
gefordert. «Es droht den Schulen ein massiver Personalausfall durch
Quarantänemaßnahmen. Hier braucht es mehr als ein paar Tage
zusätzlicher Tests und Maskenpflicht», sagte der
VBE-Landesvorsitzende Franz-Josef Meyer.

Die Schulleitungen bräuchten Handlungsanweisungen etwa in Form eines
Stufenplans, wie bei hohen Infektionszahlen und fehlendem Personal zu
verfahren sei. Ein solches Modell habe Mecklenburg-Vorpommern bereits
entwickelt.

Oberstes Ziel müssten sichere Schulen sein, hieß es vom Verband
Niedersächsischer Lehrkräfte. «Der «Niedersächsische Weg» mit
täglicher Testung in der ersten Schulwoche ist beileibe kein
hundertprozentiger sicherer Weg», teilte der Verband mit. Es müsse
möglich sein, je nach regionaler Corona-Lage auch andere
Unterrichtsformen neben dem Präsenzunterricht möglich zu machen, wie
kleinere Lerngruppen, Wechselunterricht oder Distanzunterricht für
alle als letztes Mittel.