Landesregierung berät in Sondersitzung über Corona-Lage in MV

Auch in Mecklenburg-Vorpommern breitet sich die besonders ansteckende
Corona-Variante Omikron aus. Bevor am Freitag in einer
Bund-Länder-Konferenz neue Regeln beschlossen werden, befasst sich
die Landesregierung in Schwerin mit der Lage im Land.

Schwerin (dpa(mv) - Unmittelbar vor den Bund-Länder-Beratungen zur
Corona-Lage befasst sich die Landesregierung am Donnerstag in
Schwerin in einer weiteren Sondersitzung mit der Entwicklung in
Mecklenburg-Vorpommern und möglichen Konsequenzen. Über die Feiertage
war die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen spürbar gesunken. Doch
führen Experten diesen Trend vor allem auch auf die geringere Zahl
von Corona-Tests in der Ferienzeit zurück. Bereits am Dienstag waren
die Fallzahlen wieder sprunghaft gestiegen und Virologen erwarten mit
der zunehmenden Verbreitung der Omikron-Variante einen weiteren
Zuwachs.

Die rot-rote Landesregierung hatte bereits vor Weihnachten präventiv
die Kontaktmöglichkeiten massiv eingeschränkt. Zudem gelten die
bundesweit mit schärfsten Zugangsbestimmungen für Gaststätten und
Hotels. Museen, Theater und Kinos sind in weiten Teilen des Landes
geschlossen. In den Schulen sind drei Corona-Tests pro Woche Pflicht.
Der Ludwigsluster Landrat Stefan Sternberg (SPD), der mit im
Corona-Expertenrat der Bundesregierung sitzt, forderte mehr
bundeseinheitliche Regelungen zur Eindämmung der Pandemie, unter
anderem bei den Zugangsbeschränkungen für Gaststätten.

Am Freitag wollen Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und die
Ministerpräsidenten der Länder den weiteren Kurs in der Pandemie
festlegen und neue Beschlüsse fassen. Bundesgesundheitsminister Karl
Lauterbach (SPD) sprach sich vor dem Hintergrund rapide steigender
Infektionszahlen bereits für härtere Kontaktbeschränkungen aus, ohne

aber konkret zu werden.

Im Gespräch ist auch eine Verkürzung der Quarantäne für
Kontaktpersonen, um bei hohen Infektionszahlen wichtige
Versorgungsbereiche aufrecht erhalten zu können. Dazu zählen neben
dem Gesundheitssystem auch Energie- und Wasserversorgung oder die
öffentliche Sicherheit. Ein Krisenstab der Landesregierung, an dem
auch Kommunalverbände, Versorger und Rettungsverbände beteiligt sind,
tagt regelmäßig, um Einsatzszenarien zu entwickeln.