Acht Mitglieder von «Gorch Fock»-Besatzung mit Corona infiziert

Eigentlich sollen Offiziersanwärter für eine Ausbildungsfahrt auf die
«Gorch Fock» kommen. Das muss jetzt wegen Corona-Infektionen bei der
Stammbesatzung verschoben werden. Das Segelschulschiff bleibt
zunächst auf den Kanaren im Hafen.

Kiel/Santa Cruz (dpa) - Corona-Infektionen bei der Stammbesatzung
verzögern den Beginn der ersten Ausbildungsfahrt des
Segelschulschiffs «Gorch Fock» nach jahrelanger Restaurierungspause.
Bei acht Besatzungsmitgliedern habe es ein positives Testergebnis
gegeben, sagte ein Sprecher der Marine am Mittwoch. Die Betroffenen
hätten entweder keine oder nur leichte Symptome und seien an Bord
isoliert. Die gesamte Besatzung ist geimpft. Zuvor hatten mehrere
Medien berichtet.

Die Bark liegt derzeit im Hafen von Santa Cruz auf der Kanaren-Insel
Teneriffa. Die Anreise der Offiziersanwärter für die vorgesehene
Ausbildungsfahrt wurde verschoben. Ob es sich bei den Infektionen um
die Omikron-Variante handelt, sei noch nicht klar. «Wir warten noch
auf die Ergebnisse weiterer Tests», zitierte die Zeitung «Kieler
Nachrichten» einen Marinesprecher. Erst wenn alle Soldaten an Bord
negativ getestet sind, solle die Einschiffung der Offiziersanwärter
beginnen. Der Zeitplan für die Ausbildung soll nach Angaben der
Marine trotz der Verzögerung eingehalten werden, das Ausbildungsziel
sei nicht gefährdet.

Knapp 20 Frauen und Männer wurden dem Sprecher zufolge als
Kontaktpersonen identifiziert. Sie seien alle negativ getestet worden
und in einem Hotel in Quarantäne. Über die Feiertage seien einige
Mitglieder der Stammbesatzung in der Heimat gewesen, andere hätten
Besuch von ihrer Familie gehabt. Die Kanarischen Inseln verzeichnen
trotz hoher Impfquoten seit Wochen zunehmende Corona-Infektionen. Die
Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei 1168.

Anfang Oktober war der runderneuerte Dreimaster nach jahrelanger
Werft-Zeit nach Kiel zurückgekehrt. Die Kosten für die Sanierung
waren in den vergangenen Jahren von zunächst geplanten 10 auf 135
Millionen Euro gestiegen. Im Heimathafen Kiel werden Schiff und Crew
im März zurückerwartet.