Thüringer CDU distanziert sich von Maaßen-Äußerungen

Erfurt (dpa) - Die Thüringer CDU hat Äußerungen ihres früheren
Südthüringer Bundestagskandidaten Hans-Georg Maaßen deutlich
kritisiert. «Wir distanzieren uns scharf von den Inhalten, die
Hans-Georg Maaßen in den sozialen Medien geteilt hat. Sie
widersprechen vollkommen der Position unseres Landesverbands»,
erklärte der Landesvorsitzende Christian Hirte am Mittwoch in Erfurt.
Es sei nicht das erste Mal, dass der ehemalige Präsident des
Bundesverfassungsschutzes mit persönlichen Meinungen die politische
Arbeit der CDU in Thüringen überschatte. «Wir wollen nicht, dass das

so weitergeht.» Er werde Maaßen zu einem gemeinsamen Gespräch bitten,

kündigte Hirte an.

Auch die Kreisverbände in Südthüringen unterstützen den Angaben
zufolge diese Haltung. Ralf Liebaug, Vorsitzender des Kreisverbands
Schmalkalden-Meiningen, habe Maaßen auch persönlich mitgeteilt, dass
dessen Äußerungen «nicht den Positionen unseres CDU-Kreisverbandes»

entsprechen: «Diese Kurznachrichten ließen Interpretationsspielraum,
auch in eine Richtung, mit der wir uns nicht identifizieren können.»

Maaßen hatte zuvor ein Video des Autors Sucharit Bhakdi verbreitet,
in dem dieser einen Stopp der Corona-Impfungen fordert.
Schleswig-Holsteins Generalstaatsanwaltschaft ermittelt gegen den
Mikrobiologen Bhakdi wegen des Vorwurfs der Volksverhetzung. Maaßen
hatte das Video als bewegenden Appell bezeichnet. Schleswig-Holsteins
Bildungsministerin Karin Prien, die Mitglied im CDU-Bundesvorstand
ist, hatte Maaßens Parteiausschluss gefordert.