Hotel- und Gastronomiebetriebe dringen auf Öffnungen in Sachsen

Dresden (dpa/sn) - Die sächsische Hotel- und Gastronomiebranche
dringt auf Öffnungsperspektiven in der kommenden Corona-Verordnung.
Die Betriebe müssten dringend öffnen, um überhaupt eine
wirtschaftliche Perspektive zu haben, sagte der Hauptgeschäftsführer
des Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga) Sachsen, Axel Klein, am
Mittwoch. «Die Unternehmen sehen jeden Tag dabei zu, wie ihr Konto
schrumpft.»

Überall seien die Hotels offen, obwohl die Inzidenzen und
Bettenbelegungen in den umliegenden Bundesländern ähnlich seien,
kritisierte Klein. «Die Unternehmer gucken von Oberwiesenthal aus zu,
wie nebenan Ski gefahren wird oder wie die Leute in die anderen
Bundesländer fahren, um Urlaub machen zu können.»

In Sachsen dürfen Hotels gemäß der geltenden Verordnung keine
Touristen aufnehmen. Restaurants dürfen Geimpfte und Genesene bis 20
Uhr bewirten. «Wir brauchen eine Öffnung bis mindestens 22 Uhr»,
sagte Klein.

Den Vorstoß der Tourismusministerin Barbara Klepsch (CDU), die sich
für eine Öffnungsperspektive von Kultur und Tourismus einsetzt,
bewertete Klein positiv. Ob es tatsächlich zu Öffnungen kommt, steht
allerdings noch nicht fest.

Am Dienstag hatte Gesundheitsministerin Petra Köpping
(SPD) angekündigt, dass die aktuelle Corona-Verordnung unverändert
zum 14. Januar verlängert wird. «Wir wollen Perspektiven aufzeigen,
sind aber auch abhängig von den Entwicklungen im Land», sagte sie.
Auch wenn es nicht allen gefalle, habe Sachsen die Omikron-Welle vor
sich. Daher müsse auch im Zusammenspiel mit Experten diskutiert
werden, was möglich sei.

Jörg Markert, Präsident des Landestourismusverbands (LTV) Sachsen,
sprach sich bei den Öffnungen für ein «atmendes System» aus, das de
r
wellenartigen Entwicklung des Virusgeschehens entspreche. «Es braucht
konkrete und nachvollziehbare Schritte hin zu einer flexiblen
Strategie, bei der die Situation in den Krankenhäusern berücksichtigt
wird. Was in allen anderen Bundesländern funktioniert, sollte auch
für Sachsen möglich sein.» Den Schätzungen des Verbands zufolge
könnte sich der Umsatzrückgang des sächsischen Tourismus im
vergangenen Jahr auf 3,5 Milliarden Euro belaufen.