Thüringer Gesundheitsämter wegen Corona an der Belastungsgrenze

Erfurt (dpa/th) - Zwei Jahre nach Beginn der Pandemie arbeiten viele
Gesundheitsämter in Thüringen noch immer an der Belastungsgrenze. Die
Gesundheitsämter seien zwar im Kampf gegen die Pandemie heute alles
in allem besser aufgestellt als noch vor einem Jahr, erklärten die
Sprecher mehrerer kommunaler Verwaltungen in einer Umfrage der
Deutschen Presse-Agentur. Trotzdem arbeiteten die Mitarbeiter den
Angaben zufolge mindestens an der Belastungsgrenze - mancherorts
sogar schon über dieser.

«Aufgrund der enormen Fallhäufung ist eine umgehende
Kontaktnachverfolgung und lückenlose Fallermittlung derzeit nicht
mehr zu leisten», sagte beispielsweise ein Sprecher des Landratsamtes
Schmalkalden-Meiningen. «Auch kann die Erreichbarkeit des
Gesundheitsamtes und die Beantwortung von Anfragen aufgrund des hohen
Fallaufkommens nicht durchgängig gewährleistet werden.»

Das Gesundheitsamt der Landeshauptstadt Erfurt ist seit Beginn der
Pandemie im März 2020 wieder ein eigenständiges Amt - mit
eigenständiger Infrastruktur. Das hat der Sprecherin zufolge dazu
beigetragen, dass die Behörde heute leistungsfähiger ist als vor
einem Jahr. Dennoch seien die hohen Corona-Fallzahlen eine enorme
Belastung für die Beschäftigten, die auch noch andere Pflichtaufgaben
zu erfüllen haben - wie etwa die Durchführung von
Einschulungsuntersuchungen von Kindern.