Lauterbach will Bonus nur für begrenzten Kreis von Pflegekräften

Berlin (dpa) - Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach will den
geplanten Pflegebonus auf einen bestimmten Kreis von Pflegekräften
begrenzen. «Der Pflegebonus sollte vor allem Pflegekräften bezahlt
werden, die in der Corona-Pandemie besonders belastet waren», sagte
der SPD-Politiker dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Mittwoch).
«Dann kann der Bonus auch in nennenswerter Höhe angesetzt werden.»
Nur so könne die besondere Leistung von Pflegekräften gewürdigt
werden, die teilweise auch «ins persönliche Risiko gegangen» seien.

SPD, Grüne und FDP haben in ihrem Koalitionsvertrag festgehalten,
dass es einen Corona-Bonus für Pflegekräfte geben soll. Dafür will
die Ampel-Regierung eine Milliarde Euro zur Verfügung stellen und die
Steuerfreiheit für Bonuszahlungen auf 3000 Euro anheben.

Lauterbachs Äußerungen stießen auf Kritik. Die Deutsche Stiftung
Patientenschutz warnte davor, Unfrieden zwischen Beschäftigten zu
stiften. «Deshalb bleibt nichts anderes übrig, als allen
Pflegekräften einen Bonus zu zahlen», sagte Vorstand Eugen Brysch.
Das dürfe aber nicht von den Kassenbeiträgen der Pflegebedürftigen
finanziert werden. Linke-Fraktionsgeschäftsführer Jan Korte monierte,
statt die Pflege in der Dauerkrise zu unterstütze, spalte Lauterbach
die Belegschaft mit «bürokratischer Erbsenzählerei». Der Minister
sollte sich jetzt zuerst darum kümmern, miese Arbeitsbedingungen und
Personalknappheit in Krankenhäusern zu bekämpfen.