Maaßen verteidigt sich - und berichtet von eigenen Impfschäden

Berlin (dpa) - Der ehemalige Verfassungsschutz-Präsident Hans-Georg
Maaßen wehrt sich gegen Forderungen nach seinem Ausschluss aus der
CDU. In einem Brief an andere Parteimitglieder, über den am Dienstag
das Online-Portal «The Pioneer» berichtete und der auch der Deutschen
Presse-Agentur vorliegt, verteidigte Maaßen, dass er im Internet das
Video eines Impfkritikers geteilt hatte. Er verwies darauf, dass er
selbst als Kind Impfschäden erlitten habe: Mit fünf Jahren habe er
nach einer Impfung notoperiert werden müssen, ein Jahr später nach
einer Kombinationsimpfung ein zweites Mal.

Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien, die auch Mitglied
im CDU-Bundesvorstand ist, hatte am Sonntag Maaßens Ausschluss
gefordert. Zuvor hatte der gescheiterte Bundestagskandidat ein Video
des Bestseller-Autors Sucharit Bhakdi verbreitet, in dem dieser einen
Stopp der Corona-Impfungen fordert. Schleswig-Holsteins
Generalstaatsanwaltschaft ermittelt gegen den Mikrobiologen wegen des
Vorwurfs der Volksverhetzung.

«Die Ankündigung eines Parteiausschlussverfahrens gegen ein
Parteimitglied wegen eines solchen Postings ist ein Angriff auf die
Meinungsfreiheit und die innerparteiliche Demokratie», schreibt
Maaßen. Damit sollten andere Mitglieder eingeschüchtert werden. «Wenn

ich mit einem Posting ein Video eines Professors teile, der sich
ernsthafte Sorgen wegen der Verimpfung der mRNA-Impfstoffe macht, übe
ich damit mein Grundrecht auf Meinungsfreiheit aus.» Die CDU müsse
sich mit den Argumenten kritischer Experten auseinandersetzen.

«Ich kann jeden verstehen, der sich impfen und boostern lässt, denn
Covid-19 ist eine ernste Erkrankung», heißt es in dem Schreiben. Aber
der Staat sei verpflichtet, die Sorgen der Ungeimpften ernstzunehmen.
«Ich bin nicht gegen Impfungen, denn ich halte sie für ein sehr
wichtiges Mittel, um Infektionskrankheiten vorzubeugen», versicherte
Maaßen. Er habe sich immer wieder impfen lassen, aber nur mit
Impfstoffen, die er gut vertragen habe. Die Aussage von Politikern,
eine Impfung sei nur ein Piks, halte er jedoch für leichtfertig.