Hamburgs Schüler starten in voller Präsenz in den Unterricht

Trotz massiv steigender Corona-Zahlen und der noch ansteckenderen
Omikron-Variante beginnt der Unterricht für Hamburgs Schülerinnen und
Schüler in voller Präsenz. Einzelne Schulen bieten nun auch Impfungen
für 5- bis 11-Jährige.

Hamburg (dpa/lno) - Nach zwei Wochen Weihnachtsferien starten
Hamburgs Schülerinnen und Schüler trotz rasant steigender
Corona-Zahlen in voller Präsenz in den Schulalltag. Die Hansestadt
reiht sich damit ein in die große Mehrheit der Länder. Nur Thüringen

will teilweise vom Präsenzunterricht abweichen. Berlin, Brandenburg,
Sachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-Pfalz und das Saarland
sind bereits aus den Ferien gestartet, Hamburg folgt mit seinen gut
200 000 Schülerinnen und Schülern an allgemeinbildenden Schulen am
Mittwoch, die übrigen Länder folgen am kommenden Montag.

Die Schulbehörde begründet das Festhalten am Präsenzunterricht mit
den negativen Folgen des Homeschoolings für viele Schülerinnen und
Schüler und dem politischen Konsens in Deutschland, dass
Schulschließungen nur das allerletztes Mittel sein dürften, wenn alle
anderen Maßnahmen wie ein kompletter Lockdown, Ausgangssperren oder
Einkaufsverbote vollständig ausgeschöpft seien. Entsprechend habe die
Bundesregierung die rechtliche Grundlage für Schulschließungen außer

Kraft gesetzt, so dass Schulschließungen nicht mehr möglich seien.

Die steigenden Inzidenzzahlen in Hamburg seien Anlass zur Sorge und
zur sorgfältigen Einhaltung aller Sicherheitsmaßnahmen, räumte die
Behörde ein. Wie an allen öffentlichen Orten könnten auch an Schulen

Infektionen nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Entsprechend dürfen
Beschäftigte Schulen den Angaben zufolge nur betreten, wenn sie
geimpft, genesen oder getestet sind - wobei die Impfquote unter
Hamburgs Lehrkräften bereits weit über 90 Prozent liege. Darüber
hinaus gelte weiterhin in allen Schulgebäuden eine Maskenpflicht,
Klassenräume müssten alle 20 Minuten für fünf Minuten gelüftet
werden. Zudem stehen in rund 90 Prozent aller mehr als 11 000
Unterrichts- und Fachräumen mehr als 21 000 mobile Luftfilter.

Um die Sicherheit vor einer Infektion zu erhöhen wird nach Angaben
der Schulbehörde die Testfrequenz bei den Kindern und Jugendlichen in
den ersten beiden Schulwochen nach Ferienende auf drei erhöht. Vom
17. Januar an erfolge dann wieder die regelhafte Testung mit zwei
Tests pro Woche. Nachdem in der Vergangenheit viele falsch positive
Corona-Tests zu Ärger bei Schülern, Eltern und Lehrern geführt haben,

würden nun neue Schnelltests der Firma Siemens ausgeliefert.

Die im vergangenen Jahr begonnenen Impftage an den weiterführenden,
berufsbildenden und Sonderschulen für Schülerinnen und Schüler
zwischen 12 und 18 Jahren sollen fortgesetzt werden. Die nun auch
möglichen Impfungen für Kinder zwischen 5 und 11 Jahren würden
dagegen nicht an jeder Schule angeboten. Deren Impfung soll auf
Wunsch der Hamburger Ärzte vorrangig über Kinderärzte, Kinderkliniken

und das zentrale Kinderimpfzentrum organisiert werden, erklärte die
Behörde.

Sollten einzelne Schulen dennoch Impfungen für 5- bis 11-Jährigen
organisieren wollen, werde dies von der Behörde jedoch unterstützt.
Einige wenige hätten bereits Impfaktionen angekündigt. Die Behörde
betonte jedoch, dass sich diese ausschließlich an Schülerschaft und
Schulbeschäftigte richteten, nicht an die allgemeine Bevölkerung.