Prozess gegen Ex-CDU-Politiker aus Köln geht auf die Zielgerade

Köln (dpa/lnw) - Der Prozess gegen einen ehemaligen Kölner
Lokalpolitiker der CDU wegen gefährlicher Körperverletzung,
unerlaubten Waffenbesitzes und Beleidigung ist um zwei weitere
Verhandlungstage verlängert worden. Wie am Dienstag bekannt wurde,
soll am 10. Januar in dem Fall plädiert werden. Am selben Tag könnte
auch das Urteil fallen. Andernfalls stände der 31. Januar dafür als
zusätzlicher Termin zur Verfügung.

In dem Verfahren wird ein 74 Jahre alter Ex-Lokalpolitiker
beschuldigt, in der Nacht auf den 30. Dezember 2019 am Rheinufer im
Zuge einer Auseinandersetzung einen damals 20-Jährigen mit einer
nicht registrierten Waffe angeschossen zu haben. Zuvor soll er den
jungen Mann und seine Begleiter rassistisch beleidigt haben, so die
Anklage.

Die Schussabgabe hatte der 74-Jährige in seiner Einlassung
eingeräumt. Die zur Last gelegte rassistische Beleidigung streitet er
hingegen ab. Mehrere Zeugen berichteten vor Gericht aber von
entsprechenden Äußerungen. Am Dienstag erklärte ein Arzt, der den
Oberarmdurchschuss des jungen Mannes in der Tatnacht in einem
Krankenhaus versorgt hatte, auf Nachfrage, er könne sich «ganz
dunkel» daran erinnern, wie der Geschädigte von rassistischen
Beleidigungen gesprochen habe.

Der Fall hatte Anfang des Jahres 2020 bundesweit für Aufsehen
gesorgt. Wenig später hatte sich der Beschuldigte von seinen
politischen Ämtern zurückgezogen.