Laborverband: Fast ein Viertel weniger Tests in der Silvesterwoche

Berlin (dpa) - In der Silvesterwoche sind dem Laborverband ALM
zufolge 24 Prozent weniger Corona-PCR-Tests in fachärztlichen Laboren
angefordert worden als in der Woche davor. Die Positivrate schnellte
von 16,4 Prozent in der Vorwoche auf 21,9 Prozent, wie der Verband
Akkreditierte Labore in der Medizin (ALM) am Dienstag mitteilte. «Die
Omikron-Variante breitet sich in Deutschland erwartungsgemäß sehr
schnell aus und wird schon bald Delta als dominierende Variante
ablösen», hieß es.

Bei den zu erwartenden steigenden Fallzahlen müsse klar sein, dass
sich die PCR-Kapazitäten der Labore nicht beliebig erweitern ließen,
sagte der ALM-Vorsitzende Michael Müller der Deutschen
Presse-Agentur. «Wenn die Situation eng wird, kann man für die
meldungsrelevanten Nachweise aber auch auf laborbasierte
Antigen-Tests zurückgreifen.» Diese seien ausreichend zuverlässig f
ür
diesen Zweck. Ein Problem bei stark steigenden Fallzahlen kann
ALM-Experte Jan Kramer zufolge auch sein, dass dann auch
Labormitarbeiter verstärkt erkranken und mehrere Tage ausfallen. Für
die Aufrechterhaltung der Laborarbeit könne das problematisch werden.

Inwiefern neue, womöglich mit PCR-Tests als Voraussetzung verbundene
Regelungen zu kürzeren Isolations- und Quarantänefristen die Labore
zusätzlich belasten könnten, lässt sich Müller zufolge noch nicht
abschätzen. «Erst mit den genauen Entscheidungen lässt sich auf den
Bedarf schließen.» Möglicherweise würden verstärkt Priorisierunge
n
nach den Regularien der Nationalen Teststrategie nötig.