Landesregierung rechnet mit weiterem Anstieg der Corona-Zahlen

Kiel (dpa/lno) - Trotz schärferer Corona-Regeln rechnet die
Landesregierung vorerst nicht mit einem Ende des Anstiegs der
Omikron-Fälle in Schleswig-Holstein. «Wir gehen aktuell davon aus,
dass sich in den nächsten Tagen ein weiter erheblicher Anstieg des
Infektionsgeschehens vollziehen wird - so wie dies in anderen
Ländern, bei denen die Omikron-Variante dominiert, bereits der Fall
gewesen ist», sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums am
Dienstag der Deutschen Presse-Agentur.

Die Zahl der gemeldeten Corona-Neuinfektionen und die
Sieben-Tage-Inzidenz hatten im Norden am Montag Höchstwerte erreicht:
Laut Landesmeldestelle wurden seit Sonntag 2209 Neuinfektionen
gemeldet. Die Zahl der Neuinfektionen je 100 000 Einwohner binnen
sieben Tagen kletterte auf 295,5 (Vortag: 244,3).

Bisher sei Schleswig-Holstein gut und im Vergleich glimpflich durch
die Pandemie gekommen, sagte der Ministeriumssprecher. «Die Maßnahmen
waren sogar regelmäßig strenger, als in anderen Ländern.»
Seit Dienstag gelten auch Kontaktbeschränkungen für den öffentliche
n
Raum und eine Obergrenze von 50 Teilnehmern bei Veranstaltungen
drinnen. Zur Einhaltung der 2G-plus-Regel in Diskotheken und Bars
wird nur noch ein PCR-Test akzeptiert, der nicht älter als 24 Stunden
ist.

Bund und Länder hatten sich darauf verständigt, dass die Länder, die

nach dem Auslaufen der epidemischen Lage von nationaler Tragweite von
der so genannten Länderöffnungsklausel Gebrauch gemacht hatten, Clubs
und Diskotheken schließen und Tanzveranstaltungen verbieten.
«Schleswig-Holstein gehörte mit dem seinerzeit bundesweit geringsten
Infektionszahlen nicht dazu. Das Instrument der Schließung bestimmter
Einrichtungen stand hier daher nach dem Bundesinfektionsschutzgesetz
nicht zur Verfügung», sagte der Ministeriumssprecher. Sollte der Bund
nicht wieder die epidemische Lage von nationaler Tragweite
feststellen, werde der Landtag am Montag über eine entsprechende
Feststellung für das Land beraten.