Hamburg verschärft Corona-Regeln - Inzidenz steigt auf 463,3

Die Corona-Zahlen steigen und steigen. Zur Eindämmung der
Corona-Pandemie verschärft Hamburgs rot-grüner Senat einmal mehr die
Auflagen und ersetzt 2G durch 2G plus.

Hamburg (dpa/lno) - Angesichts weiter rasant steigender
Pandemie-Zahlen verschärft Hamburgs rot-grüner Senat einmal mehr die
Corona-Regeln. So werden die bisherigen 2G-Regeln weitgehend durch
2G-plus-Regeln ersetzt, wie Senatssprecher Marcel Schweitzer am
Dienstag sagte. Das betreffe die Gastronomie, die Kultur, den Sport
in Innenräumen, aber nicht den Einzelhandel. Ausgenommen von der von
Montag an geltenden Testpflicht auch für Geimpfte und Genesene seien
Personen, «die eine Auffrischungsimpfung haben».

Großveranstaltungen im Profisport wie der Fußballbundesliga müssen
künftig auch in Hamburg wegen Corona als Geisterspiele abgehalten
werden. Bislang hatte es eine vom Beschluss der
Ministerpräsidentenkonferenz abweichende Ausnahmeregelung gegeben. Im
Amateurbereich dürfen Sportveranstaltungen im Freien künftig nur noch
vor maximal 1000 Zuschauern stattfinden. In Sporthallen soll eine
Obergrenze von 200 Zuschauern gelten, wie Schweitzer sagte. Bislang
waren bei Veranstaltungen nach der 2G-Regel im Freien maximal 5000
und in Hallen höchsten 2500 Zuschauer zugelassen.

Unterdessen ist die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen in
Hamburg erneut deutlich gestiegen. Die Gesundheitsbehörde gab die
Zahl neuer Ansteckungen je 100 000 Einwohner binnen einer Woche am
Dienstag mit 463,3 an. Am Montag lag der Wert bei 440,3, vor einer
Woche bei 329,8. Damit liegt Hamburg weiter deutlich über dem
Bundesdurchschnitt: Deutschlandweit stieg die Sieben-Tage-Inzidenz am
Dienstag nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) von 232,4 am
Vortag auf 239,9. Das RKI wies jedoch darauf hin, dass sich aufgrund
einer geringeren Test- und Meldeaktivität während der Feiertage noch
immer ein unvollständiges Zahlenbild ergeben könnte.

Laut Gesundheitsbehörde kamen am Dienstag 1468 bestätigte
Neuinfektionen hinzu - 486 mehr als am Vortag und 439 mehr als am
Dienstag vor einer Woche. Insgesamt haben sich seit Februar 2020 in
der Hansestadt nun mindestens 145 810 Menschen infiziert; 122 600
davon gelten nach RKI-Schätzung als genesen. Die Zahl der Menschen,
die seit Beginn der Pandemie im Zusammenhang mit dem Virus in Hamburg
gestorben sind, gab das Institut unverändert mit 1997 an.

Auf den Intensivstationen der Hamburger Krankenhäuser wurden am
Dienstagmittag (Stand 11.55 Uhr) laut dem Register der Deutschen
Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin
(Divi) 68 Covid-19-Patienten behandelt - 4 mehr als am Vortag. 40
Intensivpatienten mussten demnach invasiv beatmet werden. Die
Gesundheitsbehörde gab die Gesamtzahl der Covid-19-Patienten in den
Kliniken der Hansestadt Stand Montag mit 271 an, davon 63 auf
Intensivstationen.