FDP-Fraktion fordert stärkere Spezialisierung von Krankenhäusern

Magdeburg (dpa/sa) - Die FDP-Landtagsfraktion fordert eine Neuordnung
der Krankenhauslandschaft in Sachsen-Anhalt. «Es ist nicht
zielführend, wenn jedes Krankenhaus ein Leistungsspektrum anbietet,
das von der Behandlung einer Erkältung bis zum komplexen Eingriff am
offenen Herzen geht. Stattdessen müssen sich die Krankenhäuser
stärker spezialisieren», erklärte der gesundheitspolitische Sprecher

Konstantin Pott am Dienstag.

Das vergangene Woche veröffentlichte Krankenhaus-Barometer des
Deutschen Krankenhausinstituts hatte ergeben, dass viele Kliniken in
Deutschland im Jahr 2021 mit wirtschaftlichen Verlusten rechnen. Vier
von fünf Kliniken haben zudem Probleme, offene Pflegestellen zu
besetzen.

Die medizinische Versorgung dürfe nicht nur vom Krankenhaus her
gedacht werden, forderte Pott am Dienstag. Diese müsse stärker über
ambulante Angebote sichergestellt werden. «Im Moment haben wir eine
medizinische Überversorgung im städtischen Raum und eine medizinische
Unterversorgung im ländlichen Raum. Durch die Anwendung neuer
Versorgungskonzepte wie ambulant-stationärer Gesundheitszentren kann
diese Schieflage ausgeglichen werden.»

Ähnliche Pläne verfolgt auch Sachsen-Anhalts Gesundheitsministerin
Petra Grimm-Benne. «In Havelberg wollen wir ein ambulant-stationäres
Gesundheitszentrum aufbauen», sagte die SPD-Politikerin der Deutschen
Presse-Agentur. Ein solches Zentrum könnte über Betten verfügen, in
denen Patienten bei Bedarf über Nacht bleiben. Erste Ansätze für das

Pilotprojekt in Havelberg sollen nächste Woche im Sozialausschuss des
Landtags vorgestellt werden.