Gewerkschaft: Schulschließungen bei hohen Infektionszahlen sinnvoll

Leipzig (dpa/sn) - Im Fall hoher Infektionszahlen durch die
Coronavirus-Variante Omikron könnten generelle Schulschließungen in
Sachsen aus Sicht der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW)
sinnvoll sein. «Wenn ohnehin viele Schüler und Klassen in Quarantäne

sind, müsste man überlegen, ob das nicht die sinnvollere Variante
ist», sagte die Landesvorsitzende Uschi Kruse am Dienstag in Leipzig.
Ende des vergangenen Jahres, als Sachsen Corona-Hotspot in
Deutschland war, sei dieser Punkt an einigen Stellen überschritten
gewesen. «An vielen Orten hat es zwischenzeitlich keine verlässliche
Schule mehr gegeben, auch wenn die Schulen nicht offiziell
geschlossen wurden.»

Wegen hoher Infektionszahlen habe das Kultusministerium 1200
Allgemeinverfügungen verhängt, mit denen die Bildungseinrichtungen
teils auch mehrere Male geschlossen worden seien. «Das zeigt, wie die
Infektionen durch die Schulen gegangen sind.»

Zwar habe das Ministerium in den vergangenen Wochen einen neuen
Musterhygieneplan herumgeschickt. Andere sinnvolle Maßnahmen seien
jedoch nicht ergriffen worden, kritisierte Kruse. «Es fehlt Personal,
um die Klassen teilen zu können. Auch unabhängig davon, wie die
Quarantäne-Regeln geändert werden, fallen bei hohen Infektionszahlen
Lehrer aus.» Da es nicht genug Kräfte gebe, sei es nicht machbar, die
Klassen in mehrere Gruppen aufzuteilen und somit Infektionsketten zu
unterbrechen.

Zudem sei der Schülerverkehr nicht entzerrt worden und die Kinder
säßen in den Bussen zu dicht nebeneinander. Auch Luftfilter fehlten
nach wie vor in den Klassenzimmern.