Hunderte Verfahren wegen mutmaßlicher Impfpass-Fälschungen

Ungeimpfte haben zu vielen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens
aufgrund der 2G-Regelung kaum noch Zugang. Einige Menschen greifen
deshalb zu gefälschten Impfpässen. Das Landeskriminalamt sieht die
Entwicklung mit Sorge

Magdeburg (dpa/sa) - Wegen des Verdachts auf Impfpass-Fälschungen
laufen in Sachsen-Anhalt hunderte Verfahren. Etwa 150 Fälle seien im
vergangenen Jahr aufgenommen worden, teilte ein Sprecher das
Landeskriminalamtes Sachsen-Anhalt mit. Dazu gehörte größtenteils die

Nutzung gefälschter Impfpässe. Hinzu kamen Fälle, bei denen die Päs
se
hergestellt, verkauft oder im Internet angeboten würden.

«Eine steigende Tendenz lässt sich aus den Zahlen leicht ablesen»,
sagte der LKA-Sprecher. Zum Jahresende seien vermehrt solche Vergehen
festgestellt worden. Es sei nicht davon auszugehen, dass die
Fallzahlen schnell sinken würden, führte der Sprecher aus.
Tendenziell sei eher mit einer Zunahme der Delikte zu rechnen.

Da in den Apotheken täglich gefälschte Impfnachweise vorgelegt
würden, um an ein digitales Zertifikat zu kommen, fielen besonders
hier Fälschungen auf. Ob der zunehmenden Gereiztheit und
Gewaltbereitschaft einiger Menschen sei laut LKA eine «gewisse
Zurückhaltung» bei den Apothekern gegenüber den Kunden nur
verständlich. Es sei einfach zu fordern, beim Feststellen eines
vermeintlichen Betruges mit einer Anzeige bei der Polizei zu
reagieren. «Aber das funktioniert nur in der Theorie», betonte der
Sprecher.