Polizei zählt 17 000 Menschen bei Corona-Protesten in Thüringen

Erfurt (dpa/th) - Rund 17 000 Menschen haben sich am Montagabend nach
Polizeiangaben in Thüringen an unangemeldeten Protesten gegen
Corona-Schutzmaßnahmen beteiligt. Dabei kam es teils zu Rangeleien,
«aggressivem Auftreten» einiger Demonstranten und «verbalen Attacken
»
zwischen zwei Gruppen, wie die Polizei mitteilte. In Sömmerda setzten
die Beamten deshalb Pfefferspray ein. In Weimar mussten sie zwei
Lager voneinander trennen, als etwa 20 Personen versuchten, einen
Aufzug aus etwa 150 Personen zu stoppen.

Im Zuge der landesweiten Proteste gab es 78 Platzverweise, 35
Strafanzeigen und 51 Ordnungswidrigkeitsanzeigen. Die meisten
Teilnehmer zählte die Polizei in Gera - rund 3500. Unter den
Demonstranten war auch ein Bundestagsabgeordneter der AfD. Zudem
stellte die Polizei mehrere Personen aus der «rechten Szene» fest.

In Altenburg und Saalfeld kamen nach Schätzungen der Polizei jeweils
etwa 1000 Demonstranten zusammen, in Nordhausen 500. Auch hier war
den Angaben zufolge ein Bundestagsabgeordneter der AfD dabei. Es
handelte sich in allen Fällen um sogenannte Spaziergänge, also keine
angemeldeten Versammlungen. In Bad Salzungen fand ein genehmigter
Korso mit 14 Fahrzeugen statt. Insgesamt wurden landesweit rund 60
Veranstaltungen registriert.