Gewalt bei Corona-Protest bei Zwickau - 14 Polizisten verletzt

Dresden (dpa) - Bei illegalen Protesten gegen Corona-Maßnahmen hat es
am Montagabend in Lichtenstein bei Zwickau Ausschreitungen gegeben.
In der westsächsischen Stadt wurden Polizisten attackiert, insgesamt
seien 14 Beamte verletzt worden. «Eine Person versuchte, einem
Beamten die Dienstwaffe zu entreißen und ein Polizist erlitt eine
Bissverletzung durch einen Teilnehmer der Versammlung», teilte die
Polizeidirektion mit. Demnach hatten sich in einen Pulk von rund 200
Demonstranten etwa 60 gewaltbereite junge Leute gemischt. «Diese
widersetzten sich mit mehreren Durchbruchsversuchen der polizeilichen
Maßnahme und griffen die Beamten massiv an. Darüber hinaus
versprühten Teilnehmer Reizstoffe gegen die Einsatzkräfte.

Auch die Polizei setzte nach eigenen Angaben Pfefferspray ein. In der
Folge haben man die Personalien von 40 gewaltbereiten Teilnehmern
festgestellt und Anzeigen wegen gefährlicher Körperverletzung und des
tätlichen Angriffs auf einen Vollstreckungsbeamten erstattet, hieß
es. Gegen 30 Demonstranten wurden zudem Ordnungswidrigkeitsanzeigen
wegen Verstoßes gegen die Corona-Notfallverordnung gefertigt.

An anderen Orten blieb es weitgehend entspannt. Allein in Bautzen
kamen laut Polizei bis zu 1000 Menschen zusammen. In der
ostsächsischen Stadt, in der eine Woche zuvor zwölf Polizisten im
Einsatz verletzt wurden, hatten sich zwei Demonstrationszüge
formiert. Wie ein Polizeisprecher auf Anfrage mitteilte, konnten
beide Aufzüge gestoppt werden. Die Lage sei übersichtlich geblieben,
hieß es. Vereinzelt waren Böller zu hören.

Nach Angaben der Polizei werden Corona-Demonstrationen nur in ganz
wenigen Ausnahmen angemeldet. Bei den Ansammlungen gebe sich auch
kein Versammlungsleiter zu erkennen. Nach der aktuellen
Corona-Notfallordnung sind in Sachsen lediglich Versammlungen mit
maximal zehn Teilnehmern an einem festen Ort erlaubt.

In Freiberg durchbrachen Demonstranten eine Polizeisperre und zogen
später in kleineren Gruppen durch die Stadt, beschrieb eine
Polizeisprecherin die Lage. In Wurzen marschierten rund 120 Personen
mit zwei Fackelträgern vornweg auf der Bundesstraße 6. In der
Leipziger City mussten Beamte Demonstranten und Gegendemonstranten
trennen.