Corona-Proteste in Brandenburg - Oberbürgermeister bei Gegen-Demo

Potsdam/Cottbus (dpa) - In Brandenburg sind zu Beginn des neuen
Jahres die Proteste von Kritikern der Corona-Maßnahmen und
Impfgegnern landesweit fortgesetzt worden. Vielerorts waren
Gegenaktionen angekündigt. In Potsdam hatte am Montag das Bündnis
«Potsdam bekennt Farbe» aufgerufen, den Gegnern der Corona-Maßnahmen

nicht die Stadt zu überlassen. Die Demonstration startete am
Brandenburger Tor und lief bis zum Nauener Tor. Zur Teilnehmerzahl
machte die Polizei keine Angaben.

Potsdams Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) sagte auf einer
Kundgebung, die Menschen machten mit ihrer Anwesenheit deutlich, dass
es nicht nur den Protest gegen die aktuellen Maßnahmen gebe, sondern
auch den Gegenprotest. Das Miteinander auf einer angemeldeten
Demonstration zeige, dass sei möglich sei, seine Meinung zu äußern,
ohne gegen Regeln oder Gesetze zu verstoßen. Es sei auch ein Signal
an sogenannte Spaziergänger, die sich über die Corona-Maßnahmen
sorgen. «Ihr müsst nicht mit Reichsbürgern, Rechtsradikalen, dem III.

Weg, der AfD oder anderen rechten Parteien spazieren gehen, um Eure
Meinung zu sagen. Eure freie Meinungsäußerung schützt der Staat»,
betonte der Oberbürgermeister.

Gegen 18.00 zog dann ein angemeldeter Zug von Gegnern der
Corona-Maßnahmen durch die Potsdamer Innenstadt. Insgesamt waren drei
angemeldete Gruppen mit nach Polizeiangaben insgesamt mehreren
hundert Teilnehmern unterwegs. Zum Teil habe es verbale Attacken
gegeben, die Stimmung sei aber meist friedlich, so die Polizei.

In Cottbus zogen nach Angaben der Polizeidirektion Süd etliche
hundert Menschen in einer nicht angemeldeten Aktion als sogenannte
Spaziergänger durch die Stadt. Sie waren in kleineren und größeren
Gruppen unterwegs. «Die Situation ist völlig entspannt», sagte ein
Polizeisprecher. Es habe keine besonderen Vorkommnisse gegeben.