Brandenburger Schüler starten nach den Ferien mit Präsenzunterricht

Trotz der erwarteten höheren Ansteckungsgefahr durch die
Omikron-Variante des Coronavirus starten auch die Brandenburger
Schulen im Präsenzunterricht. Nur wenige Schüler nutzen die
Möglichkeit, zu Hause zu bleiben.

Potsdam (dpa/bb) - Nach den Weihnachtsferien ist der
Präsenzunterricht in Brandenburgs Schulen nach Angaben des
Bildungsministeriums wieder planmäßig angelaufen. Nur wenige Schüler

seien aufgrund der ausgesetzten Präsenzpflicht in den Jahrgangsstufen
1 bis 5 sowie 7 und 8 nicht zur Schule gekommen, teilte das
Ministerium am Montag in Potsdam mit. «Ähnlich wie vor Weihnachten
gehen wir davon aus, dass circa 2,5 bis 5 Prozent der Schülerinnen
und Schüler die ausgesetzte Präsenzpflicht in Anspruch nehmen.»

Bis auf wenige Ausnahmen an einzelnen Schulen sei gegenüber Dezember
auch kein erhöhter Krankenstand beziehungsweise Quarantäne bei
Schülern oder Lehrkräften gemeldet worden. Vor Beginn der
Weihnachtsferien waren rund 450 Lehrkräfte und etwa 11 200 Schüler in
Quarantäne. Gut 370 Lehrkräfte und rund 5200 Schüler waren positiv
getestet.

Die rund 293 000 Schülerinnen und Schüler müssen sich drei Mal pro
Woche zu Hause vor dem Schulbesuch selbst testen. Die angestrebten
fünf Tests pro Woche gibt es noch nicht, weil die Beschaffung der
Testkits länger dauert. Laut Ministerium wird dies voraussichtlich
erst Mitte Februar möglich sein.

Unterdessen haben die Gesundheitsämter in Brandenburg nach dem
Jahreswechsel-Wochenende vergleichsweise wenige Corona-Neuinfektionen
gemeldet: Innerhalb eines Tages seien 328 Fälle hinzugekommen, teilte
das Gesundheitsressort am Montag mit. Am Vortag waren es 678 neue
Ansteckungen nach 870 am Neujahrstag. Allerdings hatten am Montag wie
schon am Wochenende einige Landkreise und kreisfreie Städte keine
Daten übermittelt. Die Zahl bestätigter Fälle der Omikron-Variante
lag nach Ministeriumsangaben bei 289; vor einer Woche waren es 107.

Die Zahl der neuen Corona-Fälle pro 100 000 Einwohner innerhalb einer
Woche sank in Brandenburg landesweit gegenüber dem Vortag leicht auf
364,5. Vor einer Woche hatte dieser Wert bei 391,7 gelegen. Mit 635,3
verzeichnete Cottbus unter den kreisfreien Städten und Landkreisen
deutschlandweit weiterhin die zweithöchste Sieben-Tage-Inzidenz. Dort
haben nach Angaben der Stadt zur Kontaktverfolgung zehn weitere
sogenannte Scouts am Montag ihren Dienst angetreten. Insgesamt werde
das Gesundheitsamt dafür nun von 74 zusätzlichen Kräften unterstütz
t.

Vollständig geimpft sind in Brandenburg nach Daten des RKI erst 64,5
Prozent der Bevölkerung. Im Vergleich der Bundesländer bleibt
Brandenburg damit weiter auf dem vorletzten Rang vor Schlusslicht
Sachsen. Bundesweit sind laut RKI 71,2 Prozent der Bevölkerung
vollständig geimpft.

Auch für das neue Jahr haben Kritiker der Corona-Maßnahmen von Bund
und Land wie bereits am vergangenen Montag Proteste angekündigt. In
Potsdam will das Bündnis «Potsdam bekennt Farbe» Corona-Leugnern mit

ihren Aktionen die Stadt nicht überlassen und hat einen
Demonstrationszug angekündigt.