Drug Checking in Berlin: Kostenlose Drogentests sollen bald kommen

Berlin (dpa/bb) - Der Start des lange angekündigten sogenannten Drug
Checkings in Berlin, des Testens von Drogen auf Verunreinigungen, hat
sich weiter verzögert. Das Projekt solle aber tatsächlich bald
beginnen, antwortete der Senat auf eine Anfrage des Abgeordneten der
Linken, Niklas Schrader. Bisher gebe es nur noch kleinere
Vorarbeiten.

Zwei Personalstellen zur Drogenanalyse im Landesinstitut für
gerichtliche und soziale Medizin (GerMed) seien bisher weder
ausgeschrieben noch besetzt worden, weil der Landeshaushalt 2022/2023
wegen der Neuwahl des Abgeordnetenhauses im vergangenen Herbst noch
nicht beschlossen worden sei.

Sobald der Haushalt in den nächsten Monaten verabschiedet ist, sollen
die Stellen laut Senat besetzt werden und damit die Laborkapazitäten
bereitstehen. «Räume, Personal, Ausstattung, Website,
Transportmittel, Labor etc. stehen zur Verfügung», hieß es. Es gebe
auch bereits Ablaufpläne für die Analyse des abgegebenen Rauschgifts
sowie für die Mitteilung der Ergebnisse an die Drogenkonsumenten.

Bei dieser Form der Drogenberatung können Konsumenten ihr von Dealern
gekauftes Rauschgift kostenlos auf Inhaltsstoffe prüfen lassen. Dazu
gibt es auch Sprechstunden. Bei der Analyse geht es unter anderem um
weitere schädliche und giftige Zusatzstoffe, mit denen die Dealer
Drogen wie Cannabis, Kokain und Ecstasy strecken, um mehr Gewinn zu
erzielen.

Staatsanwaltschaft und Polizei wurden durch eine
Kooperationsvereinbarung mit dem Senat einbezogen. SPD, Linke und
Grüne hatten die Einführung der Tests vor fünf Jahren in ihrem
Koalitionsvertrag beschlossen. Kritiker sehen die Tests als Anreiz
für weiteren Drogenkonsum.