Mehr Corona-Infektionen in Brandenburg - Schulen starten in Präsenz

Die Schulen in Brandenburg starten wieder in Präsenz - mit Testungen
und 3G-Regel für Beschäftigte. Die Zahl der Corona-Fälle indes bleibt

nach den Feiertagen hoch. Impfungen zur Jahreswende gab es kaum.

Potsdam (dpa/bb) - Die Sieben-Tage-Inzidenz in Brandenburg ist auch
am zweiten Tag des neuen Jahres gestiegen. Innerhalb einer Woche
steckten sich 366,5 Menschen je 100 000 Einwohner mit dem Coronavirus
an, wie das Gesundheitsministerium berichtete. Am Samstag lag der
Wert bei 356,2, vor einer Woche bei 402. Im Vergleich mit den anderen
Bundesländern hat Brandenburg nach Thüringen und Bremen wie auch am
Vortag die dritthöchste Inzidenz.

Den Bundeswert gab das Robert Koch-Institut am Sonntagmorgen mit
222,7 an. Weil zwischen den Jahren weniger getestet und gemeldet
wird, geht das RKI bei den Zahlen von einer Untererfassung aus, die
Lage werde unvollständig abgebildet.

Nach den Weihnachtsferien beginnt an diesem Montag wieder der
Unterricht an den Schulen in Präsenz. Dafür gilt seit Mitte November
des vergangenen Jahres, dass jede Schülerin und jeder Schüler dreimal
wöchentlich einen negativen Corona-Schnelltest nachweisen muss. Die
Beschäftigten müssen geimpft, genesen oder getestet (3G) sein. Für
die Präsenzpflicht gibt es für bestimmte Gruppen Ausnahmen, sie
brauchen dann eine Erklärung der Sorgeberechtigten.

Angesichts einer erwarteten Welle der Omikron-Virusvariante hatten
sich die Lehrer-Gewerkschaft GEW und der Landeselternrat für erneuten
Wechselunterricht in den Schulen ausgesprochen. Das Ministerium hatte
darauf verwiesen, dass für den Fall einer Steigerung des
Krankenstandes vorsorglich Optionen für die Schul- und
Unterrichtsorganisation erarbeitet würden.

Bei den Ansteckungen mit dem Coronavirus je 100 000 Einwohner
innerhalb einer Woche hat Cottbus mit einem Inzidenzwert von 662,7
unter den kreisfreien Städten und Landkreisen deutschlandweit die
zweithöchste Zahl. Nur der Ilm-Kreis in Thüringen hat eine höhere
Inzidenz (789,7).

Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Covid-Patienten innerhalb
einer Woche je 100 000 Menschen nahm leicht ab. Nach 3,83 am
Neujahrstag sank die Hospitalisierungsinzidenz auf 3,52. Die
Warnampel steht in diesem Bereich auf Gelb.

164 Covid-Erkrankte liegen den Angaben zufolge auf Intensivstationen
im Land nach 166 am Samstag, hiervon müssen - mit Stand Freitag - 132
beatmet werden. Insgesamt sind 641 Menschen mit Covid-19 im
Krankenhaus.

Die Gesundheitsämter meldeten 678 neue Corona-Infektionen binnen
eines Tages nach 870 am Neujahrstag. Allerdings wurden von einigen
Landkreisen und kreisfreien Städten keine Daten übermittelt.

Vollständig geimpft sind in Brandenburg nach Daten des RKI 1 630 711

Menschen. Das entspricht einer Impfquote von 64,4 Prozent. Im
Bundesländervergleich bleibt Brandenburg damit weiter auf dem
vorletzten Rang. Darüber hinaus haben 32,1 Prozent der Menschen - mit
Stand Mittwoch - eine Auffrischimpfung erhalten.

Über den Jahreswechsel hatte der überwiegende Teil der Impfstellen im
Land geschlossen. In der Landeshauptstadt Potsdam hatten die
Impfstellen in der Metropolishalle und in der Schinkelhalle zu
Silvester und Neujahr geöffnet. Zahlreiche Menschen hatten das
genutzt. Die Termine seien gut gebucht worden, berichtete Sprecherin
Christine Homann vor Ort. Insgesamt seien in beiden Impfstellen am
Silvestertag und am ersten Tag des neuen Jahres 1465 Impfungen
verabreicht worden, die meisten davon waren Auffrischimpfungen.

«Diejenigen, die sich impfen lassen wollen, sind die Mehrheit der
Gesellschaft, und es lohnt sich, ihnen die Chance auf eine Impfung zu
geben, damit wir aus der Pandemie kommen», sagte Oberbürgermeister
Mike Schubert (SPD). Beide Impfstellen waren in der zweiten
Dezemberwoche geöffnet worden. Seitdem wurden den Angaben zufolge
insgesamt bislang über 23 000 Impfungen durchgeführt. Auch etwa 1750
Kinder wurden geimpft.