Meist ruhiger Start ins neue Jahr - dennoch mehrere Verletzte

Das neue Jahr startet zwar mit weniger Raketen, aber dennoch mit
einigen Polizeieinsätzen. Es gibt mehrere schwer verletzte Menschen -
aus unterschiedlichen Gründen.

München (dpa/lby) - Weniger Feuerwerk, kleinere Feiern - Bayern ist
zwar weitgehend ruhig und unaufgeregt ins neue Jahr gestartet.
Dennoch waren die Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr und
Rettungsdiensten mancherorts gefordert. Im Landkreis Bayreuth erlitt
ein 25-Jähriger eine schwere Augenverletzung, als mehrere Geschosse
einer Feuerwerkbatterie in seinem Gesicht landeten. Wie die Polizei
am Samstag weiter mitteilte, kam der Mann in eine Spezialklinik.

In Eichstätt verletzte sich ein 24 Jahre alter Mann beim Zünden eines
Böllers schwer. Durch die Explosion sei ihm ein Finger der linken
Hand komplett abgetrennt worden, hieß es bei der Polizei.

Ein drei Jahre altes Mädchen wurde in Forchheim in Oberfranken beim
Silvesterfeuerwerk verletzt. Wie die Polizei mitteilte, hatte ein 39
Jahre alter Mann mit seinen Kindern Feuerwerkskörper gezündet. Einer
der Böller explodierte demnach an der Jacke des Kindes. Das Mädchen
habe leichte Verbrennungen an der Hand erlitten, sagte ein
Polizeisprecher. Den Vater erwarte nun eine Anzeige wegen
fahrlässiger Körperverletzung.

In Ampfing in Oberbayern eskalierte eine private Silvesterfeier von
drei jungen Männern: Ein 19-Jähriger soll zwei andere Männer mit
einem spitzen Gegenstand schwer verletzt haben. Später soll er eine
Nachbarin, einen Rettungssanitäter und zwei Polizistinnen attackiert
und verletzt haben, wie die Polizei mitteilte. Die Staatsanwaltschaft
Traunstein ermittelt unter anderem wegen versuchten Totschlags.

In Nürnberg kam es zu einer Auseinandersetzung zwischen mehreren
Menschen. Dabei verletzte nach Polizeiangaben ein 36 Jahre alter Mann
einen 25-Jährigen mit einem Messerstich schwer im Bauchbereich. Die
Polizei konnte den Tatverdächtigen festnehmen.

Ein betrunkener 24-Jähriger soll im oberfränkischen Selb seine
schwangere Freundin gewürgt und dann auf sie eingeprügelt haben. Das
teilte die Polizei am Samstag in Marktredwitz mit. Der Verdächtige
sei geschnappt worden und kam in Haft.

Zu mehr als 600 Einsätzen von Freitagabend bis Samstagfrüh seien die
Beamtinnen und Beamten gerufen worden, berichtete die Polizei in
München. Darunter fielen 120 Ruhestörungen, 50
Körperverletzungsdelikte und mehr als 40 Einsätze im Zusammenhang mit
Pyrotechnik. In 13 Fällen habe es Hinweise auf Verstöße gegen das
Infektionsschutzgesetz gegeben, hieß es.

Die Feuerwehrverantwortlichen der Landeshauptstadt sprachen von einem
«verhältnismäßig ruhigen Jahreswechsel». 58 Einsätze registrier
ten
sie. Verletzte gab es den Angaben nach keine.

Von einer vergleichsweise ruhigen Nacht berichtete auch die Feuerwehr
in Würzburg. Ähnliches wurde aus Nürnberg gemeldet: Das
Verkaufsverbot von Böllern habe Wirkung gezeigt, was die Zahl an
Verletzten und Bränden anbelange. Bei den Einsätzen in der Nacht zum
1. Januar habe es sich um kleinere Brände wie etwa brennende Hecken
oder schwelende Mülltonnen gehandelt.

Auch zu diesem Jahreswechsel galten Vorgaben zum Infektionsschutz
wegen der Corona-Lage. Mit Ausnahme von Einzelfällen habe sich die
Bevölkerung an die Bestimmungen gehalten, bilanzierte die Polizei in
Mittelfranken.

«Der Großteil der unterfränkischen Bevölkerung hatte sich in der
zweiten Silvesternacht unter Corona-Bedingungen erfreulicherweise an
die geltenden Beschränkungen gehalten und der Polizei wenige Einsätze
beschert», teilten die Beamten in Würzburg mit.

In Großweil (Landkreis Garmisch-Partenkirchen) zündete ein
32-Jähriger mehrfach nicht zugelassene Feuerwerkskörper und warf
diese vermutlich absichtlich in die Nähe von Passanten und auf
Fahrzeuge. Ein Mann verständigte die Polizei.

Im Bereich des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd kam es zu mehr
Einsätzen als im Vorjahr. 273 Mal wurden die Beamtinnen und Beamten
gerufen, Silvester 2020 waren es lediglich 219.