Polizei: Ruhiges Silvester in Brandenburg - 507 Einsätze landesweit

Zu Silvester galten in Brandenburg wegen der Corona-Pandemie
vielerorts Einschränkungen. Die Polizei bereitete sich trotzdem auf
zahlreiche Einsätze vor. Am Neujahrsmorgen zog sie Bilanz.

Potsdam (dpa/bb) - Die Menschen in Brandenburg haben den
Jahreswechsel überwiegend ruhig und friedlich begangen. Die Polizei
zählte nach eigenen Angaben 507 Einsätze in der Silvesternacht, im
vergangenen Jahr waren es mit 573 etwas mehr gewesen.

«Es war eine ruhigere Silvesternacht als in den vergangenen Jahren»,
berichtete der Sprecher des Polizeipräsidiums Mario Heinemann in
einer Bilanz. Die Beamten rückten demnach zu 59 Einsätzen wegen
Körperverletzungsdelikten aus, zu 53 wegen Ruhestörungen. 688 Notrufe
gingen bei der Polizei ein, im Vorjahr waren es 680 gewesen.

Insgesamt 63 Verstöße wegen illegaler Böller wurden aufgenommen. Der

Zoll hatte vor Silvester im Grenzgebiet zu Polen seine Kontrollen
verstärkt und vermehrt Käufe von Feuerwerk festgestellt - nach
eigenen Angaben auch in Deutschland nicht zugelassenes. In Frankfurt
(Oder) wurde nach Angaben der Feuerwehr ein Mensch durch Pyrotechnik
an der Hand verletzt. Rettungskräfte brachten ihn ins Krankenhaus.

Die Polizei hatte sich auf eine arbeitsreiche Nacht eingestellt.
Vergangenes Jahr waren zu Silvester und Neujahr rund 750
Polizistinnen und Polizisten landesweit im Einsatz gewesen.

Wegen der weiterhin hohen Corona-Fallzahlen und der sich
ausbreitenden Omikron-Variante galten an vielen Orten Brandenburgs
für den Jahreswechsel strikte Vorgaben. Silvesterfeuerwerk durfte
bundesweit nicht verkauft werden, an zahlreichen öffentlichen Plätzen
in Brandenburger Landkreisen und Städten waren das Böllern und
Ansammlungen von Menschengruppen untersagt. Verstöße gegen
Kontaktregeln wurden mit Bußgeldern von bis zu 500 Euro geahndet.

Für die Umsetzung der Maßnahmen sind die Landkreise und kreisfreien
Städte zuständig, Ordnungsämter führen die Kontrollen durch. Die
Polizei hat den Angaben zufolge nur eine unterstützende Funktion.

Allein in Brandenburgs zweitgrößter Stadt Cottbus kontrollierten
Mitarbeitende des Ordnungsamtes in der Silvesternacht mehr als 100
Personen. In den meisten Fällen wurden Angesprochene an die
Corona-Bestimmungen erinnert, in 12 Fällen gab es Verstöße gegen das

Böllerverbot. Grundsätzliches Fazit der Stadt: Die große Mehrheit
habe sich an die geltenden Regelungen gehalten. In den vergangenen
Wochen waren in der Stadt Tausende Gegner der Corona-Maßnahmen auf
die Straße gegangen.

Für Bewohner eines Einfamilienhauses im Kolkwitzer Ortsteil Limberg
(Spree-Neiße) ging die Silvesternacht tragisch aus. Ein Brand
zerstörte nach Polizeiangaben das Haus, den Carport und ein Auto.
Niemand wurde den Angaben zufolge verletzt. Eine Frau und ein Kind
seien zur Beobachtung ins Krankenhaus gebracht worden, sagte ein
Polizeisprecher am Samstag. Das Haus sei nicht mehr bewohnbar. Ob der
Brand durch Pyrotechnik ausgelöst wurde, war nach Polizeiangaben
zunächst unklar. Sie ermittelt wegen des Verdachts der fahrlässigen
Brandstiftung.