Ruhiger Start ins neue Jahr in Schleswig-Holstein

Die Menschen im Norden haben das Jahr 2022 gelassen begrüßt. Polizei
und Feuerwehr meldeten kaum nennenswerte Zwischenfälle. «Nichts
Dramatisches», hieß es von Kiel bis Elmshorn.

Kiel (dpa/lno) - Im Norden ist das neue Jahr gelassen begrüßt worden.
Polizei und Feuerwehr meldeten am Neujahrsmorgen keine nennenswerten
Zwischenfälle. In Kiel rückte die Polizei zu 270 Einsätzen aus, wie
ein Sprecher sagte. «Das war deutlich weniger als vor Corona.»
Landesweit meldete die Polizei knapp über 1000 Einsätze. Dies seien
etwas mehr als vor einem Jahr und etwa so viele wie zum Jahreswechsel
2019 zu 2020, so das Innenministerium.

Dramatische Zwischenfälle gab es in Kiel laut Polizei nicht - die
Anlässe reichten nach Worten eines Sprechers von Ruhestörung über
Streitereien bis hin zu kleinen Feuern infolge missglückter Böllerei.
Für die Kieler Feuerwehr blieb der Jahreswechsel ebenfalls ruhig.
«Abgesehen von einer brennenden Feuerwerksbatterie auf einer Kreuzung
hatten wir gar nichts», sagte ein Sprecher.

Auf der A7 wurden am späten Silvesterabend nahe des Rasthofes
Hüttener Berge zwei Island-Ponys von zwei Autos angefahren und dabei
getötet. Die sechs Insassen der beiden Wagen seien leicht verletzt in
Krankenhäuser eingeliefert worden, hieß es. Die Autos wurden den
Angaben zufolge erheblich beschädigt, die Autobahn war für rund zwei
Stunden gesperrt. Die Polizei vermutet, dass die Tiere infolge von
Silvester-Knallerei verängstigt durchgegangen und auf die Autobahn
gelaufen waren.

In Meldorf (Kreis Dithmarschen) musste gegen Mitternacht ein
22-Jähriger mit einer schweren Augenverletzung in die Klinik gebracht
werden. Beim Entzünden einer Feuerwerksbatterie habe diese ohne
Zeitverzug reagiert, so dass die erste Treibladung direkt in das
Gesicht des jungen Mannes geschossen sei. Mit dem Verlust eines Auges
müsse gerechnet werden.

In einem Grömitzer Restaurant löste die Polizei kurz vor Mitternacht
eine Party mit 80 Gästen auf. Wegen Verstoßes gegen die
Corona-Bestimmungen seien diverse Anzeigen aufgenommen worden, so die
Polizei. In Lübeck verlief laut Polizei eine angemeldeten Versammlung
gegen Corona-Maßnahmen mit rund 120 Teilnehmern ohne Zwischenfälle.

In Flensburg demonstrierten nach Angaben der Polizei am späten
Freitagabend zehn Menschen mit einem «Corona-Spaziergang» gegen die
verhängten Maßnahmen. Etwa in gleicher Zahl hätten sich
Gegendemonstranten eingefunden. In Schleswig habe es in einem
Pizzaladen gebrannt, es habe jedoch keine Verletzten gegeben. Die
Polizei in Lübeck sprach von einer durchschnittlichen Silvesternacht.
Wie bereits im vergangenen Jahr war im Land der Verkauf von Böllern
und Feuerwerk verboten. Das Abbrennen von Feuerwerkskörpern war zwar
erlaubt - Städte und Gemeinden konnten es aber in bestimmen Bereichen
untersagen. Die Kommunen hatten zudem die Möglichkeit, Ansammlungen
zu verhindern. Dazu konnten sie für öffentliche Straßen und Plätze

bestimmte maximale Gruppengrößen festlegen.

Angesichts der stark steigenden Corona-Zahlen und der Ausbreitung der
Omikron-Variante in Schleswig-Holstein hatte Ministerpräsident Daniel
Günther (CDU) dazu aufgerufen, Silvester nur zurückhaltend zu feiern.
Die Landesregierung hatte die Corona-Regeln erst wenige Tage vor dem
Jahreswechsel noch einmal verschärft. Seitdem dürfen sich privat nur
noch höchstens zehn Menschen treffen. Ausnahmen gibt es etwa, falls
alle Personen einem Haushalt angehören.