Lederer: Knappe Finanzen lassen Kulturszene enger kooperieren

Berlin (dpa) - Belastete Haushalte und gedämpfte Aussichten auf
Steuereinnahmen erfordern mehr Zusammenrücken in der Kulturszene. «Es
gibt mit langsamerem Wachstum eine Notwendigkeit - und das finde ich
gut -, sich noch stärker darauf zu besinnen, wie wir mit vorhandenen
Ressourcen mehr erreichen können», sagte Berlins Kultursenator Klaus
Lederer der Deutschen Presse-Agentur.

«Wir werden beispielsweise nicht mehr durch permanent zusätzliche
Ressourcen die Anmietung zusätzlicher Räume hinbekommen», sagte der
Linke-Politiker mit Blick auf die Hauptstadt. «Wir müssen uns
überlegen, wie wir mit den verfügbaren finanziellen und räumlichen
Ressourcen effektiver umgehen.»

Dabei möchte Lederer keine Konkurrenz der Institutionen um
Ressourcen. «Es geht auch um eine andere Art des Miteinanders
zwischen den verschiedenen Bereich des Kulturbetriebs zum
gegenseitigen Vorteil», sagte er. «Es geht nicht um die Frage, wer
kriegt mehr vom Kuchen, sondern wie macht man vorhandene Ressourcen
in einem breiteren Maße nutzbar. Da sind freie Szene und
Kulturinstitutionen schon anschlussfähig, die Bühnen bespielen
können, in Koproduktionen gehen.» Es geht um die Frage, wie dies mit
den Erfahrungen der vergangenen Jahre gestärkt und intensiviert
werden könne.

Lederer, der mit Jahreswechsel turnusgemäß für zwölf Monate den
Vorsitz der Kulturministerkonferenz an die nordrhein-westfälische
Ressortchefin Isabel Pfeiffer-Poensgen abgegeben hat, verwies auf die
Arbeit der Länderrunde in der Krisenzeit. «In diesem Corona-Jahr hat
sich das Gremium als extrem hilfreich und sinnvoll erwiesen. Großes
gemeinsames Interesse ist gerade in einer Krisensituation gefragt, um
gemeinsam Ideen für die Kulturszene in die Wege zu bringen.»