Blutspenden in NRW 2021 erneut zurückgegangen

Der Bedarf an Blutkonserven ist nach Angaben von Fachleuten
gleichbleibend hoch - aber seit Beginn der Pandemie kommen weniger
Spender. Das Rote Kreuz spricht von einer kritischen Lage.

Ratingen (dpa/lnw) - Die Blutspenden in Nordrhein-Westfalen sind 2021
erneut zurückgegangen. «Es war ein sehr schwankendes Jahr - mit
negativer Tendenz», sagte der Sprecher des Deutschen Roten Kreuzes
(DRK) West, Stephan David Küpper, der Deutschen Presse-Agentur. «Wir
hatten deutlich weniger Spender als normalerweise.» Grund sei vor
allem die Corona-Pandemie. Über weite Strecken des Jahres sei etwa 15
bis 20 Prozent weniger Blut gespendet worden als benötigt. «Als Folge
mussten wir die Belieferung an die Kliniken entsprechend kürzen.»

Einige Kliniken hätten deshalb planbare Operationen verschieben
müssen, sagte Küpper. Das DRK deckt nach eigenen Angaben 75 Prozent
des Blutbedarfs der Krankenhäuser in NRW.

Auch zurzeit sei die Spendenbereitschaft unterdurchschnittlich -
obwohl Spender sich seit Ende November an die 3G-Regel - geimpft,
getestet oder genesen - halten müssten. Diese zusätzliche Sicherheit
habe aber nicht zu einer spürbaren Verbesserung der Situation
geführt.

Größtes Problem sei, dass seit Beginn der Corona-Krise viele feste
Spendentermine in Unternehmen wegfielen, weil Mitarbeiter im
Homeoffice seien. «Das wird nächstes Jahr wahrscheinlich erstmal so
weitergehen», befürchtet Küpper.

Auch die Flutkatastrophe im Juli habe zu drastischen Rückgängen
geführt. Denn in den betroffenen Gebieten konnten nach Angaben des
DRK-Sprechers oft wochenlang keine Blutspendetermine stattfinden,
weil die Räumlichkeiten nicht nutzbar waren.