Urabstimmung über Streik bei Asklepios-Kliniken in Brandenburg

Brandenburg/Havel (dpa) - Bei den Asklepios-Kliniken in Brandenburg
beginnt die Urabstimmung über einen unbefristeten Streik. Hintergrund
sei, dass das Unternehmen seit mehr als drei Monaten kein neues
verhandlungsfähiges Tarifangebot vorgelegt habe, teilte die
Gewerkschaft Verdi am Freitag zum Abschluss viertägiger Warnstreiks
an den Kliniken Brandenburg/Havel, Lübben und Teupitz mit.

Die Urabstimmung läuft den Angaben zufolge bis 5. Oktober, 14 Uhr.
Wenn mindestens 75 Prozent der Gewerkschaftsmitglieder dafür stimmen,
kommt es zum unbefristeten Erzwingungsstreik. Am 5. Oktober wird dann
entschieden, wann er beginnen soll.

Seit April 2021 werden für die rund 1450 Beschäftigten in den
Brandenburger Kliniken Tarifverhandlungen geführt. Nach Angaben der
Gewerkschaft verdienen sie für die gleiche Arbeit teilweise bis zu 10
600 Euro weniger pro Jahr als ihre Kollegen in den Hamburger Kliniken
des Konzerns.

Der Arbeitgeber hält an seinem letzten Vorschlag vom Juni
fest. Danach wolle er je nach Berufsgruppe höhere Gehälter innerhalb

der zweijährigen Laufzeit von bis zu 16 Prozent zahlen, so
Kliniksprecher Rune Hoffmann. Damit liege man mit dem Angebot auf
Höhe anderer Haustarife von Kliniken in Brandenburg. Eine
vollständige Angleichung des Haustarifvertrags an den öffentlichen
Dienst lehnt Asklepios ab.

Nach Berechnungen der Gewerkschaften entspreche das Angebot nur einer
Gehaltssteigerung zwischen 5,3 und 8,5 Prozent. Hinzu käme eine
einmalige Corona-Sonderzahlung in Höhe von 1200 Euro, für die es aber
ein Jahr lang keine Tarifsteigerung geben solle, so Verdi.